Irsching (PK) Klaus Lang klettert auf das Ein-Meter-Sprungbrett.
Er hält eine Fernsteuerung in der Hand. Fast fünf Meter unter ihm, an der tiefsten Stelle des Beckens, fährt ein Roboter den Boden ab. Er putzt unter Wasser. Lang steuert ihn gezielt zu bestimmten Stellen, wo der Roboter noch einmal drüberfahren soll. Ansonsten fährt die Maschine das Becken selbstständig komplett ab.
Die Saison im Warmbad Irsching hat am 19. März begonnen. Zumindest für das sechsköpfige Team, das vor fünf Wochen angefangen hat, das Bad wieder auf Vordermann zu bringen, es fit zu machen für den Sommer. "Zuerst haben wir das Wasser aus dem Becken gelassen, das den Winter über drin war", erzählt Klaus Lang. Tanja Schweiger und er sind die beiden Bademeister, die sich um den Betrieb kümmern. Das leere Becken wurde auf Frostschäden untersucht. "Nicht mehr oder weniger als in den vergangenen Jahren", berichtet Lang. Das Becken ist eben in die Jahre gekommen. Nach den Reparaturarbeiten ging es ans Putzen - das ganze Becken. Erst dann wurde es wieder mit Wasser gefüllt. Das Team hatte zu diesen Zeitpunkt bereits drei arbeitsreiche Wochen hinter sich.
Das Becken ist beileibe nicht die einzige Baustelle bei den Vorbereitungen. Am Spielplatz wurde eine neue Wippe aufgebaut, auf der Liegewiese wurden Bäume gepflanzt. Hier war der städtische Bauhof am Werk. Sämtliches Pflaster wurde mit einem Hochdruckreiniger gesäubert, kleinere Malerarbeiten wurden ausgeführt - und das sind nur die Arbeiten im Außenbereich. "Manche meinen, dass man nach dem Winter nur einen Schalter umlegen muss, und dann läuft alles wieder", erzählt Schweiger. Doch das Team, das in den vergangenen fünf Wochen täglich von früh bis spät im Bad gewerkelt hat, kann eine andere Geschichte erzählen.
Mittlerweile sind die Arbeiten weitgehend abgeschlossen. Die Technik wurde hochgefahren, die Wärmepumpen, die das Wasser aufheizen, arbeiten. Tanja Schweiger packt ihr Köfferchen, nimmt zwei kleine Plastikröhrchen heraus. Sie beugt sich zum Wasser hinunter und entnimmt eine Probe, um die Qualität zu messen. "Bereit für den Badebetrieb", stellt sie fest. Bisher ist aber noch niemand in dem Wasser geschwommen, das spiegelglatt daliegt. "Ist noch ein wenig kalt", fügt Schweiger hinzu. Denn auch wenn das Wasser schon fast zwei Wochen im Becken liegt, wird es erst in den letzten Tagen vor der Eröffnung aufgeheizt auf die bekannt angenehmen 28 Grad.
Sabine Brunnhuber hat es sich derweil vor der Schlange gemütlich gemacht. Knallgelb schlängelt sich das Tier entlang des Kinderbeckens. Im Badebetrieb sprudelt Wasser aus mehreren Löchern, aber jetzt fehlen noch die roten Punkte. Gelb von vorne bis hinten ist zu langweilig, also hat sich Brunnhuber einen Pinsel geschnappt und eine kleine Dose mit feuerwehrroter Farbe. Nach kleineren Schwierigkeiten beim Öffnen der Dose malt sie los. "Auf geht's Sabine. Wenn die Schlange ihre Punkte hat, können wir das Bad aufmachen", sagt Schweiger und lacht dabei. Die Stimmung ist gut im Team, das Warmbad ist bereit für die Saison. Und der Wetterbericht zum Eröffnungswochenende ist das i-Tüpfelchen. Die Prognose sagt strahlenden Sonnenschein mit bis zu 25 Grad voraus. Schweiger rechnet zum Start gleich mit mehreren Hundert Besuchern, nachdem die Freibäder in der Umgebung noch nicht geöffnet haben.
Markus Meßner
Fast fertig: Klaus Lang steuert vom Ein-Meter-Brett aus den Roboter, der das Becken reinigt, Tanja Schweiger nimmt noch eine Wasserprobe und Sabine Brunnhuber sorgt dafür, dass die gelbe Schlange am Kinderbecken rote Punkte bekommt. -Foto: Foto: Fotos: Meßner
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