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Gaudiwurm: OCV zieht seine Lehren

23.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Steinkirchen (pat) Die Panzeraffäre um den Gaudiwurm des OCV Steinkirchen durch das obere Ilmtal im vergangenen Jahr klingt bis heute nach. "Der Aufruhr damals war ein kräftiger Schock für uns alle", sagt Zugleiter Konrad Moll. "Für alle Beteiligten, für unsere Faschingsgesellschaft - und nicht zuletzt für mich selbst als Geschäftsmann", ergänzt der Malermeister. Rechtlich sei die Angelegenheit abgeschlossen, seit die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt habe. Und am liebsten würde Moll auf den missglückten Faschingswagen der "Ilmtaler Asylabwehr", der vor Jahresfrist deutschlandweit für Aufsehen gesorgt hatte, gar nicht mehr eingehen. "Wir stehen jetzt vor einem völligen Neustart und sind in unserem Jubiläumsjahr natürlich auch sehr euphorisch", meint er. "Wenn das Wetter passt, wird das am Sonntag ganz toll."

Und tatsächlich: Die Voraussetzungen scheinen zu passen, dass die Resonanz beim Gaudiwurm die alten, glanzvollen Zeiten heuer womöglich sogar noch ein wenig übertrifft. Moll spricht von 13 Faschingswagen, die angemeldet wurden, von rund 50 Fußgruppen und über 1000 Teilnehmern. Bei den tragenden Motiven scheinen die Machenschaften des neuen US-Präsidenten Donald Trump angesagt zu sein. "Der liefert viel Stoff und könnte den Fasching ziemlich dominieren", vermutet Moll.

Ein ähnliches Dilemma wie die Panzeraffäre soll sich heuer auf keinen Fall wiederholen. Moll selbst ist als Zugleiter kurz vor dem Start vorrangig damit beschäftigt, die Wagen abzunehmen - also zu prüfen, ob sie alle Sicherheitsrichtlinie erfüllen. "Inhaltlich kann ich sie in der kurzen, hektischen Zeit dabei nicht genau unter die Lupe nehmen", räumt er ein. Daher steht ihm heuer erstmals ein Team aus drei oder vier Helfern zur Seite, das die gewählte Thematik der Wagen überprüfen wird. "Die Meinungsfreiheit, die für den Fasching so wichtig ist, bleibt aber gegeben", versichert Moll. Beim Gaudiwurm werde auf gar keinen Fall zensiert. Aber falls es persönlich beleidigend oder wie beim Panzer in Richtung Volksverhetzung gehe, werde heuer mit Sicherheit eingegriffen.

Die Verantwortlichen beim OCV haben also ihre Lehren aus dem Debakel gezogen. "Ich habe aber auch das Gefühl, dass wir lauter brave Burschen aus dem ganzen Landkreis bei uns haben werden", fügt Zugleiter Moll an. Und was die Sicherheit der Besucher betrifft, setzt der OCV auf die bewährte Security aus den vergangenen Jahren. "Da hat ja sowieso immer alles gepasst. Es gibt also keinen Grund, am Ablauf etwas zu ändern."