Fahlenbach
Große Bauprojekte geplant

Ortsdurchfahrt, Ilmbrücke, Staatsstraße: Gleich an drei Stellen rollen in Fahlenbach heuer die Bagger

28.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:13 Uhr

Die Ilmbrücke in Fahlenbach wird durch einen Neubau ersetzt. Baubeginn könnte im Sommer sein. - Foto: A. Ermert

Fahlenbach (PK) Zentrale Themen bei der Bürgerversammlung im Fahlenbacher Vereinsheim waren die drei geplanten Baumaßnahmen in Fahlenbach. Es ging um die Fahrbahnerneuerung und Ausbau der Ortsdurchfahrt, den Neubau der Ilmbrücke und die Fahrbahnerneuerung Richtung Königsfeld.

Wie wichtig dies für die Fahlenbacher Bürger ist, sah man bei der letzten Rohrbacher Bürgerversammlung am vergangenen Donnerstag auch an den zahlreichen Teilnehmern: Das Vereinsheim war voll, nur einige Stühle blieben unbesetzt.

Im Schnelldurchgang informierte Bürgermeister Peter Keck (SPD) vorab über alle abgeschlossenen, geplanten und laufenden Projekte der Gemeinde Rohrbach, jedoch für die Vorhaben in Fahlenbach hatte er sich Unterstützung vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt mit Baurat Arne Schönbrodt und Baurätin Elena Merk geholt. Weiter standen Fachleute vom Ingenieurbüro Wipfler für Fragen zur Verfügung.

Keck wies darauf hin, dass man im Rahmen der Bürgerversammlung nur über die geplanten Baumaßnahmen informieren wolle: Was geplant ist, wie vorgegangen werden müsse. Aber Detailfragen mit betroffenen Eigentümern und Anwohnern werden zu einem späteren Zeitpunkt bei einem Extratreffen behandelt.

Baurat Schönbrodt ging auf den sehr schlechten Zustand der Staatsstraße 2049 im Ort ein, ebenso sei die Ilmbrücke nicht mehr sanierungsfähig. Es komme nur ein Neubau in Frage, erklärte der Abteilungsleiter im Bauamt. Die Staatsstraße wird auf einer Länge von 1,1 Kilometer durch den Ort auf eine Straßenbreite von 6,5 Meter und 1,5 Meter breiten Gehwegen ausgebaut und saniert. Diese Breiten sind innerorts vorgeschrieben. Querungshilfen mit zwei Verkehrsinseln sind geplant und bei der Ortsausfahrt Richtung Königsfeld soll die zweite Kurve entschärft und dadurch sicherer gemacht werden, erklärte Schönbrodt. Die geschätzten Gesamtkosten inklusive Grunderwerb liegen bei 1,8 Millionen Euro, wobei der Anteil der Gemeinde bei 318 000 Euro liegt.

Markus Mayr bezweifelte die Wirksamkeit der Querungshilfe an der Brücke und außerdem benötigen diese Querungen viel Platz und somit Grunderwerb: "Das ist eine Planung von oben herab", bemängelte er. "Was spricht gegen eine Querungshilfe außerhalb des Ortes"

"Zwangsläufig muss man keine Querungshilfen machen. Wenn dies nicht gewünscht ist, werden wir das nochmals überprüfen oder ob eventuell eine andere Stelle besser geeignet ist", versprach Schönbrodt.

Es kam auch die Frage, ob nicht Zebrastreifen ausreichen würden, was sowohl von Bürgermeister Keck wie von Schönbrodt als keine Alternative angesehen wurde. "Zebrastreifen gaukeln nur Sicherheit vor", war der Einwand von Keck. Man könne doch eine Maut verlangen, dann würde sich der Verkehr schon beruhigen, wurde angeregt, doch mautpflichtig sind nur Fern- und Bundesstraßen, laut Schönbrodt.

Werner Ebner sagte: "Wir wollen nicht nur eine neue Straße, sondern auch eine leisere Straße". Schönbrodt sicherte zu, dass man einen entsprechenden Belag verwenden werde.

Die zweite Baumaßnahme an der Ilmbrücke wurde von Baurätin Elena Merk vorgestellt. Sie beschrieb die umfangreichen Mängel an der 1951 gebauten Brücke: "Eine Sanierung ist nicht mehr wirtschaftlich. Es kommt nur ein Neubau in Frage." Eine einspurig befahrbare Behelfsbrücke ist während der Bauzeit erforderlich. Nach den Anforderungen des Wasserwirtschaftsamtes wäre die neue Brücke um 1,5 Meter höher gewesen, als die bestehende. "Was natürlich nicht möglich ist und so haben wir nach einem anderen Brückensystem gesucht", beruhigte Merk. Damit liegt man um 50 Zentimeter höher als der jetzige Bestand. Das müsse angepasst werden, "aber das ist das Maximum, das möglich ist". Frühester Baubeginn ist Anfang August 2017, geschätzt ist die Fertigstellung für Mitte 2018.

Zur dritten Baumaßnahme, dem Straßenausbau Richtung Königsfeld, fasste Schönbrodt zusammen, dass die Staatsstraße auf 7,5 Meter verbreitert und eine Kurve abgeflacht werde. Der Zeitpunkt des Straßenbaus hängt davon ab, wie schnell der Grunderwerb realisiert wird. "Man ist bemüht, dies gemeinsam über die Bühne zu bringen, man will eine saubere Lösung finden mit Rad- und Gehweg. Die nächste Aktion wird sein, dass man die Eigentümer wegen des Grunderwerbs anspricht", erklärte Keck.

Sonst gab es wenige Fragen in der Bürgerversammlung. "Wenn die Straße verbessert wird, ist zu befürchten, dass der Verkehr ansteigt", kam aus den Reihen. Der Fahlenbacher wolle die aufgezeichneten Verkehrszahlen wissen. Bürgermeister Keck versprach, diese zu veröffentlichen. Es wurde darauf hingewiesen, dass die Verkehrsdichte der Fahlenbacher Ortsdurchfahrt immer noch unter dem Bundesdurchschnitt liege.

Der schlechte Zustand des Ilmtalradwegs wurde angesprochen, der entsprechende Auftrag sei bereits erteilt, laut Keck. Nachdem bei der Informationsveranstaltung über die geplante Unterbringung von unbegleiteten jugendlichen Asylbewerbern viele Fahlenbacher stark beunruhigt waren, kam die Frage, ob etwas passiert sei. Das wurde von einer Nachbarin klar verneint: "Es ist alles friedlich verlaufen und es ist total in Ordnung."