Ernsgaden
Größtes Straßenbauprojekt seit Jahrzehnten geschultert

Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung prägen in Ernsgaden das Jahr Karl Huber zieht positive Bilanz

20.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:53 Uhr

Ein komplett neues Gesicht haben heuer in Ernsgaden die Graf-Ernest-Straße (Foto), der Kirchenweg und der Schulweg erhalten. Für einen Millionenbetrag wurden die Straßen im Rahmen der Dorferneuerung saniert, womit beträchtliche Zuschussmittel abgeschöpft werden konnten. - Foto: Huber

Ernsgaden (GZ) Als kleinste Gemeinde im Landkreis hat Ernsgaden auch im zu Ende gehenden Jahr einige große Projekte gestemmt - allen voran den Straßenbau im Rahmen der Dorferneuerung in der Graf-Ernest-Straße, dem Kirchenweg und dem Schulweg mit einem Gesamtvolumen von über einer Million Euro. Darauf weist Bürgermeister Karl Huber in seiner jetzt veröffentlichen Jahresbilanz hin.

Zum Jahresende könnten die genannten Straßenbauarbeiten zum Abschluss gebracht werden, und im Laufe der nächsten Monate würden noch Büsche und Bäume gepflanzt. "Ich hoffe", so Huber, "dass die Anlieger und alle Beteiligten zufrieden sind". Bauen im Bestand sei immer eine große Herausforderung. "Das Umfeld wird verändert und an das Neue muss man sich erst noch gewöhnen." Man habe versucht, bei diesem größten Straßenbauprojekt der Gemeinde in den vergangenen Jahrzehnten auf möglichst alle Wünsche einzugehen. Durch die staatlichen Zuschüsse habe die Gemeinde für die Anlieger deutliche finanzielle Vorteile erzielen können. "Die Straßenzüge haben im Vergleich zu früher eine deutliche Aufwertung erfahren und werden das Gesicht der Gemeinde für die nächsten Jahrzehnte prägen", heißt es in der Bilanz des Ernsgadener Bürgermeisters.

Auch das geplante neue Gemeinschaftshaus in der Ortsmitte sei "ein Kind € der Dorferneuerung". Das Gebäude solle ein neuer Mittelpunkt werden, in dem sich die Menschen treffen und wohlfühlen können. Das gelte nicht nur für die Senioren, sondern für alle, die den Wunsch nach sozialen Kontakten und einem nachbarschaftlichen Miteinander haben. Gleichzeitig könnten von der Graf-Ernest-Straße zur Hauptstraße ein neuer Fußweg und eine zusätzliche Verbindung geschaffen werden.

Beim Kindergarten konnte 2016 der Erweiterungsbau für die vierte Gruppe in Betrieb genommen werden. Insgesamt werden im gemeindlichen Kindergarten derzeit knapp 100 Buben und Mädchen betreut. In der Kinderkrippe gibt es zwei Gruppen mit jeweils zwölf Kindern im Alter bis zu drei Jahren. Auch die Ernsgadener Grundschule erfreut sich laut Bürgermeister einer regen Nachfrage. Derzeit würden hier rund hundert Schüler unterrichtet - Tendenz steigend.

"Wie Pilze aus dem Boden geschossen" seien 2016 die Häuser im Baugebiet Mittergret III. Die Gemeinde lege bereits seit mehreren Jahrzehnten großen Wert darauf, "dass junge Menschen am Ort bleiben können und sich hier den Traum vom Eigenheim verwirklichen können". Gerade junge Familien, so Huber, "fühlen sich in Ernsgaden wegen der optimalen Voraussetzungen - von den Mutter-Kind-Gruppen über dem Kinderpark, die Kinderkrippe und den Kindergarten bis hin zur Schule - sehr wohl. Die Vereine mit ihren Angeboten für Kindern täten ein Übriges, damit die Rahmenbedingungen stimmen. Der Bebauungsplan für die nächste Erweiterung Mittergret IV stehe, sodass die Gemeinde voraussichtlich im Herbst 2017 weitere Baugrundstücke vergeben könne.

Großen Wert lege der Gemeinderat aber auch auf das Funktionieren der "angestammten € Infrastruktur, etwa der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung. Gerade beim Kanal habe sich das Gremium genügend Zeit genommen, um die Vor- und Nachteile des Entwässerungssystems nochmals sorgfältig abzuwägen. Am Ende sei die Entscheidung herausgekommen, die bestehende Einrichtung zu optimieren. Mit den Verbesserungsmaßnahmen werde im kommenden Jahr begonnen.

In seinem Jahresbericht geht der Ernsgadener Bürgermeister aber auch auf das Thema Flüchtlinge ein. "Bei den schlimmen Nachrichten aus aller Welt wird uns auch am Ende dieses Jahres wieder bewusst, in welchen verhältnismäßig friedlichen und behütenden Umständen wir leben".

Derzeit wohnen im Ort 27 Flüchtlinge aus Afghanistan. Die jungen Männer, so Huber, "wurden von Anfang an von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern respektvoll, einfühlsam und nachhaltig betreut". Gemeinsam habe der Helferkreis Asyl unzählige Stunden aufgewendet, den Menschen nach der Flucht vor Krieg und Terror den Aufenthalt in einem unbekannten Land mit einer fremden Sprache zu erleichtern. Die Flüchtlinge seien von Anfang an aufgeschlossen und dankbar gewesen, dass sie eine Bleibe fanden, und sie hätten sich schnell eingelebt - "nicht zuletzt, weil sie von einigen Idealisten Unterstützung erfahren haben". Allen, die sich in den Dienst der guten Sache gestellt haben, gebührt laut Huber ein großer Dank und Anerkennung. "Sie haben uns den eigentlichen Sinn der Weihnachtsgeschichte das ganze Jahr über vorgelebt."