Pfaffenhofen (PK) Eine gesunde und vor allem bewusste Lebensweise hält auch im Alter fit. Wie auch Rentner ihren Alltag mit allen Sinnen genießen können, zeigt ein Stand auf der Gartenschau. Dort erklären diejenigen im Landkreis ihre Arbeit, die sich um Senioren und Behinderte bemühen.
Das Alter mit allen Sinnen genießen: Nach diesem Konzept gestalteten die Senioren- und Inklusionsbeauftragten des Landkreises ihren Stand an der Gartenschau. "Wir haben verschiedene Genussinseln aufgebaut", erklärt Elisabeth Bergmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. "Gerade bei so einem heißen Wetter ist es wichtig, ausreichend Wasser zu trinken", sagt Bergmann. Ein gesunder Erwachsener sollte am Tag um die zwei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Und bei den hohen Temperaturen zurzeit am besten noch mehr. Darum widmete sich ein Infostand allem Wissenswerten rund um das Trinken. Und um das ein wenig abwechslungsreicher, aber doch noch gesund und erfrischend zu gestalten, konnten die Besucher mit Gurken, Beeren und Kräuter aromatisiertes Wasser probieren. "Eine Sorte schmeckt wie Cola: Nur ohne Kalorien und Zucker", sagt die Senioren- und Behindertenbeauftragte der Stadt Pfaffenhofen Verena Kiss-Lohwasser. Das Geheimrezept der kalorienfreien Cola besteht - ganz einfach - aus dem beigefügten Colakraut. Wer also das erfrischende Sommergetränk daheim nachmachen möchte, aber leider noch nie etwas von Colakraut gehört hat, der konnte sich am benachbarten Stand über die verschiedenen Kräuter informieren. Egal ob in Pflanzen- oder Pulverform: Hier mussten die Besucher ihren Geruchssinn unter Beweis stellen, indem sie die unterschiedlichen Kräutermischungen identifizieren sollten. Teil dieses Gewürzmemorys war es auch, eine Auswahl an pflanzlichen Ölen kennenzulernen. "Mit diesen aromatischen Ölen kann man sehr gut kochen, auch wenn man nur wenig verwendet", sagt Bergmann. Denn auf zu viel Fett soll man - und das natürlich nicht nur im Alter - auch verzichten.
Eine weitere Genussinsel drehte sich um die vitaminreiche Ernährung. Obst und Gemüse war ausgestellt, dazu wichtige Informationen zu den einzelnen Lebensmitteln. Und auch hier durften die Besucher wieder probieren und ihren Geschmackssinn testen: Kleine Gemüsesticks mit einem leckeren Dip zeigten, wie man sich gesund ernähren kann, es aber trotzdem gut schmeckt. Dass man auch die Milchprodukte nicht vergessen darf, zeigt eine weitere Genussinsel, die sich mit Käse, Milch und dergleichen befasst. "Wir möchten mit den verschiedenen Infoständen, die richtige Ernährung wieder in das Bewusstsein der Leute rücken", erklärt Bergmann die Absicht des Standes.
Doch nicht nur die richtige Ernährungsweise ist wichtig. Denn das Motto des Standes lautet: "Bewusst genießen täglich bewegen." Und auch wenn sich die Muskeln vielleicht nicht mehr so kräftig anfühlen wie früher, ist die tägliche Bewegung nicht zu vernachlässigen. So gibt es am Stand allerhand Tipps und Tricks, wie man sich nur durch kleine Veränderungen im Alltag mehr bewegen kann. Das fängt schon ganz einfach damit an, bewusst mehr zu stehen, als zu sitzen. Oder einfach mal den Aufzug sein lassen und die Treppe nehmen. Auch kurze tägliche Dehnübungen oder Spaziergänge tun dem Körper gut und verhelfen zu mehr Energie.
Doch ist der Stand nur was für Seniorinnen und Senioren? Abgesehen von dem Colawasser natürlich. Nein, denn für die Jüngeren gibt es am Samstag eine Alterssimulation, in der sich jeder, der möchte, in einen Altersanzug kleiden lassen kann. Das ermöglicht jüngeren Menschen, sich besser in eine ältere Person hineinzuversetzen und ähnlichen Beschwerden ausgesetzt zu sein. Mit diesem Alterssimulationsanzug bestreitet man dann einen Sinnesparcours, in dem in verschiedenen Stationen die Sinne erprobt werden. Dieser kann auch mit Rollator begangen werden.
Für Hörbehinderte wurde am Freitag eine Führung durch die Gartenschau mit Gebärdensprache angeboten, am Samstag gibt es eine entsprechende für Sehbehinderte. Allerdings ist hier eine Anmeldung vorab notwendig.
Am Freitag beriet der Architekt Uwe Gutjahr zur Barrierefreiheit in den eigenen vier Wänden, am Samstag spricht dann der Landschaftsarchitekt Lothar Köppel über einen barrierefreien Garten und öffentlichen Raum, wozu alle Interessierten willkommen sind. Vor Ort berät das fachkundige Team auch noch am Samstag bei allen möglichen Fragen rund um die Themen Inklusion, Älterwerden und gesunde Ernährung - und freut sich über weitere Besucher. "Denn das Interesse ist groß", so Bergmann.
