Rohrbach
"Eine Fügung Gottes"

30 Jahre Priester: Rohrbach feiert das Jubiläum seines Pfarrers Abbé André

16.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:55 Uhr
Einen Bierkrug überreichte Rohrbachs Bürgermeister Peter Keck (links) Pfarrer Abbé André zum 30-jährigen Priesterjubiläum. −Foto: Foto: A. Ermert

Rohrbach (PK) "Vielen Dank für diesen Liebesbeweis. Ich werde mich bemühen, ihnen jeden Tag diese Liebe zurückzugeben." Zum 30-jährigen Priesterjubiläum von Rohrbachs Pfarrer Abbé André sind viele Gläubige gekommen, um mit ihn zu feiern.

Er wollte an diesem Tag kein Aufsehen, keinen großen Jubiläumsgottesdienst feiern und so zelebrierte er einen feierlichen, lockeren Familiengottesdienst, der vom Rohrbacher Kirchenchor mit neuem geistlichen Liedgut umrahmt wurde.

Am Ende des Gottesdienstes sang die versammelte Kirchengemeinde gemeinsam unter der Leitung von Maria Moosmayr den Kanon "Heute feiern wir ein Fest, das uns alle froh sein lässt." Zuvor hatte schon eine Kindergruppe ein Ständchen für ihren Pfarrer gesungen. "Einfach Spitze, dass du da bist", lautete der Text.

Danach folgte eine Überraschung nach der anderen für Abbé André. Sein Auszug wurde bereits von der Geisenfelder Trommlergruppe Tamatogo begleitet und im Vorhof erwartete ihn eine Überraschungsparty, die vom Kirchengemeinderat organisiert war. Man sah es Abbé André an, er genoss diese Feier, jeder der vielen Gratulanten bekam seinen ganz eigenen Segen von ihm ausgesprochen. Dann trommelte er zusammen mit den Tamatogo-Trommlern seine Schäfchen zusammen zum gemeinsamen Angriff aufs Buffet.

Bereits beim Gottesdienst wird sich mancher Besucher gewundert haben, dass es keine Lesung gab. Doch Bürgermeister Peter Keck hielt zur Feier des Tages am Ende der Liturgie seine Lesung: "Es steht geschrieben, am Anfang schickte ihn der Bischof nach Rohrbach, die Rohrbacher waren verwirrt, dass ein dunkelhäutiger Mann am Altar stand." Mit ihm sei aber ein fröhlicher Geist umhergeschwebt, die Rohrbacher seien glücklich gewesen. Doch er musste wieder gehen, er verließ die Pfarrei. Dagegen wehrten sich die Rohrbacher und der Bischof schickte ihn wieder zurück. "So wurde Abbé André in Rohrbach heimisch und wir freuen uns, dass wir ihn heute feiern können. Worte des ersten Bürgermeisters", damit beendete Peter Keck seine Lesung. "Es ist fast eine Fügung Gottes, dass der Weg aus dem Senegal Abbé André nach Rohrbach führte. Mit deiner Herzlichkeit bist du eine Bereicherung für die Gemeinde und ich selbst habe einen wahren Freund gefunden", würdigte Keck den Jubilar, gratulierte ihm und wünschte sich: "Dass du immer bei uns bleibst" und überreichte als Geschenk einen "Kelch des Bieres".

Im Namen der gesamten Pfarrgemeinde gratulierte Markus Pscheidl, Pfarrgemeinderatsvorsitzender der Pfarrei Rohr-Gambach: "Man sagte mir, 'Ich darf über alles reden, nur nicht über das 30-jährige Jubiläum', aber es ist so, Abbé André ist seit 30 Jahren Priester und nicht seit 25 oder 40 Jahren." Man wisse, dass es ihm überhaupt nicht recht ist, wenn hier ein Aufwand betrieben wird, er will keine Aufmerksamkeit um seine Person. "Nach Jahren haben wir endlich wieder einen Kapitän, der uns in ein ruhiges Fahrwasser und einen sicheren Hafen angesteuert hat." Die Gemeinde habe nun die Chance ihr Schiff auf Vordermann zu bringen und auch einen Kurswechsel vorzunehmen. Die Motivation der Crew steige von Tag zu Tag und bei einem so guten, starken und vorausschauenden Kapitän ist es der Mannschaft nicht möglich bei seinem Jubiläum wegzuschauen. "Wir können es nicht einfach über Bord werfen" und darum wurde zu einer großen Tischgemeinschaft eingeladen, wo sich bei der anschließenden Begegnung jeder selbst bedienen konnte. Pscheidl bedankte sich im Namen der Crew und überreichte ein kleines Präsent mit den Worten: "Wir hoffen in zehn Jahren das 40-jährige Jubiläum feiern zu können."

Abbé André bedankte sich für die vielen ehrenden Worte: "Rohrbach ist eine große Chance für mich, ich freue mich sehr, dass ich mein christliches Leben mit Ihnen weiterführen kann." In dem würdigen Rahmen des Familiengottesdienstes war es Abbé André eine echte Herzensangelegenheit, sich bei den beiden Wortgottes-Beauftragten Sylvia Weiß und Anita Brummer zu bedanken und überreichte ihnen Urkunden. Die Beiden wirken mit bei der Gestaltung von Wortgottesdiensten, vor allem aber bei Andachten. Bereits vor sechs Jahren absolvierten sie ihre Ausbildung, zu einer Zeit, als Laien im Kirchendienst umstritten waren, doch Abbé André ist sehr glücklich über ihren Einsatz.

Desweiteren bedankte sich der Seelsorger bei Jürgen Ostermeier, der zum Kommunionhelfer berufen wurde und überreichte auch ihm eine entsprechende Urkunde.

Anna Ermert