Dumpfe
Spektakuläre Übung

Kampfsport auf der Gartenschau

26.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Dumpfe Trommelschläge sind von der kleinen Bühne im Bürgerpark zu hören gewesen. Fremdartige Begriffe wie Cha Ryut, Sijak und Paro wurden gerufen. Rund 50 Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer aus allen Altersstufen - die meisten von ihnen hatten einen schwarzen Gurt um die Hüften geschlungen - demonstrierten am Wochenende Taekwon-Do, die koreanische Kampfsportart zur Selbstverteidigung, auf der Gartenschau.

Bei den Vorführungen und im Training ist Taekwon-Do eine körperlose Sportart. Nur bei der Demonstration, wie schnell ein Angreifer sich auf dem Boden wieder findet, wird der Gegner berührt. Spektakulär sind die Übungen, die sich Kyek-Pa nennen - zu Deutsch "Bruchtest". Dabei werden bis zu 30 Millimeter dicke Bretter zertrümmert. Mit der Handkante (Sudu) oder der Ferse (Pandae) werden Frontkicks, Seitkicks oder Fersenkicks blitzschnell ausgeführt, meist noch von einem Schrei begleitet. Als ein etwa zehnjähriges Mädchen ein Brett zertrümmert, meint einer der rund 100 Zuschauer zu seinem Nachbarn nur: "Mit der möchte ich keinen Streit haben." Aber keine Sorge: Taekwon-Do ist keine Angriffssportart. Es geht vor allem um die Selbstbeherrschung - und um die Möglichkeit, sich zu verteidigen. ‹ŒManfred Eibisch