Deimhausen
Eine tonnenschwere Überraschung

Der Deimhausener Klaus Märkl bekommt eine betonierte 50 und die wiegt 1700 Kilogramm

24.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Foto: - kx

Deimhausen/Adelshausen (PK) Manchmal nimmt man für gute Freunde die eine oder andere Last auf sich. Aber nur selten sind das 1,7 Tonnen, wie bei dem Geschenk, das einige Mitglieder des Motorradclubs Adelshausen-Aschelsried jetzt einem Freund in Deimhausen gemacht haben.

"Wir sind zu viert oder zu fünft zusammengesessen und haben überlegt, was wir ihm Besonderes zum 50er schenken können", erinnert sich Gerhard Pichler an jenen Abend vor einiger Zeit, als man über den bevorstehenden runden Geburtstag des guten Freundes Klaus Märkl sprach. "Und irgendwie sind wir dann darauf gekommen, etwas zu betonieren." Eine Fünf und eine Null samt Sockel, um genau zu sein. "Wir haben gesagt, da machen wir gleich etwas ganz Großes."

Gesagt, getan. In Adelshausen setzte man sich an den PC, suchte sich zwei besonders schöne Ziffern raus, ließ sie auf einem großen Plotter auf Folie drucken, und die wurde dann im Carport von Gerhard Pichler auf den Boden gelegt. Auf dieser Vorlage bastelten die Freunde eine Schalung aus Holz und legten die Konturen mit Blech rund aus. Da hinein kam dann der Beton, 16 Zentimeter dick. Für die Stabilität sorgen Gewebematten, wie man sie auch beim Estrich verwendet. Gegossen wurde übrigens schon Ende September, damit das Ganze auch genug Zeit zum Austrocknen hatte.

Vor einigen Tagen wurde es dann spannend: Mit 16er-Gewindestangen wurden die Ziffern auf den ebenfalls aus Beton gegossenen Sockel montiert und zusätzlich mit Eisen verstärkt, "damit das nicht so leicht umfällt", erklärt Pichler. Mit einem Stapler verluden die Freunde das 1,7 Tonnen schwere Monument auf einen Anhänger und brachten es am Donnerstag zu einem befreundeten Landwirt in Deimhausen, der es in seinem Stadel zwischenlagerte.

Die schwierigste Aufgabe stand da noch bevor: Den Jubilar von zu Hause wegzulocken, um ungestört arbeiten zu können. Diese Aufgabe übernahm Gattin Annemarie. Sie schleppte ihren Mann am vergangenen Freitagabend dorthin, wo tags darauf die Geburtstagsparty steigen sollte - man müsse noch mal schauen, ob alles passe. Doch da dort alles schon passte, wollte Märkl schon nach einer Viertelstunde wieder heim. Seine Frau habe ihn dann gedrängt, sich noch mal hinzusetzen und eine Halbe Bier zu trinken. Das habe ihn dann doch etwas stutzig gemacht, erzählte er hinterher seinen Freunden.

Die waren schließlich fertig mit der Arbeit: Die betonierte 50 stand unübersehbar in der Hofeinfahrt, dekoriert mit Luftschlangen und Luftballons. Und als Klaus Märkl dann ankam, blieb er, auch wenn er vielleicht etwas geahnt haben mochte, erst einmal ungläubig stehen, denn mit einer so gewichtigen Überraschung konnte er nicht gerechnet haben. "Das hat ihn schon sehr gefreut", erzählt Gerhard Pichler, der mit Märkl auch zusammenarbeitet. Die Augen seien dem Kollegen dann gleich etwas feucht geworden.

Übrigens habe das betonierte Kunstwerk auch Annemarie Märkl gefallen. "Das ist wirklich gut angekommen", freut sich Pichler und prognostiziert: "Das bleibt stehen." Die Freunde aus Adelshausen sind schon jetzt gespannt, wie sich ihr Werk dann im Frühling und Sommer macht, wenn sich vielleicht Rosen an den kühlen Beton schmiegen.