Manching
Absage an Linienbetrieb

Bürgermeister Herbert Nerb will in Manching nur bis zu 10000 Flugbewegungen im Jahr

20.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:58 Uhr
Am Flugplatz Manching wird es heuer eng: Die Nordbahn wird ganz gesperrt, die Südbahn teilweise. −Foto: Schalles

Manching (PK) Die Bedeutung des Flugplatzes Manching für die regionale Wirtschaft erkundeten die Mitglieder der IHK Ingolstadt bei ihrem Besuch bei der IMA. Dabei betonte Manchings Bürgermeister Herbert Nerb eine Obergrenze von 10000 Flugbewegungen im Jahr.

Die Gesellschaft zur zivilen Mitbenutzung wurde 1995 gegründet und der Flugbetrieb im Jahr 2000 genehmigt, wie der Geschäftsführer Peter Baustetter den Gästen in der Abfertigungshalle im Osten des 600 Hektar großen Geländes erläuterte. Die Zahlen sprechen für sich: Wurden 2001 noch rund 3000 zivile Flugbewegungen registriert, waren es im Vorjahr etwa 9000 und in der Spitze knapp 10000. Rund 80000 Passagiere wurden im vergangenen Jahr abgefertigt, die Spitze lag 2014 bei 100000 Personen. "Das hat sonst kein Flughafen in Deutschland", betonte Baustetter.

Dabei gibt es in Manching keine Linien-, sondern nur Geschäftsflüge. "Bei uns können Sie kein Ticket kaufen", so Baustetter weiter. Der Betrieb läuft nach seinen Aussagen gut, wobei für einen weiteren Ausbau kein Platz vorhanden ist. Wie Baustetter betonte, sei jedoch Ryan-Air oder dergleichen für Manching kein Thema. Auch Flüge nach Hamburg oder andere große Städte machen von Manching aus keinen Sinn, da dies viel zu teuer wäre. Es sind eher die kleinen, ungünstiger gelegenen Plätze, die angeflogen werden.

Der Flugplatz Manching ist von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Die IMA nutzt die Infrastruktur der Bundeswehr, die den Platz betreibt, und hat rund 100 Beschäftigte (viele in Teilzeit oder geringfügig beschäftigt). Hauptnutzer ist Audi mit Flügen beispielsweise nach Braunschweig oder Györ. Immer wieder wird Manching auch für Ambulanzflüge benutzt, wenn Organe für Transplantationen schnell befördert werden müssen. Und einmal ist auch die Mannschaft des FC Bayern in Manching gelandet, weil München geschlossen war. Baustetter sieht im Flugplatz Manching eine Stärkung der Infrastruktur, einen Imagefaktor für die Region und nicht zuletzt eine Ersparnis von Zeit und Geld für die Nutzer.

"Wir wollen keinen Linienbetrieb", betonte Manchings Bürgermeister Herbert Nerb, der deshalb auch nicht von einem Flughafen, sondern von einem Flugplatz spricht. Einer Erweiterung des Flugplatzes erteilt er eine klare Absage. "Wir wollen nicht mehr als 10000 Starts und Landungen", sagte Nerb unter Hinweis auf die Lärmbelastung nicht nur für die Manchinger, sondern auch für den Süden von Ingolstadt.

Manching verfüge über drei Standorte für eine Erweiterung: der geplante Technologiepark gegenüber dem Airbus-Haupteingang mit zunächst fünf Hektar, die Immelmann-Kaserne mit genehmigten neun Hektar für Gewerbeansiedlung und der Bahnhof. "Fläche ist ein Standortfaktor", betonte Nerb, der sich ganz klar für die kommunale Planungshoheit aussprach.

Bernhard Pehl