Bruckbach
"Wir sind Regionalität"

Spatenstich zum Hopfen- und Agrarzentrum der Baywa in Bruckbach

27.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Fachleute unter sich: Roland Schuler (links) und Hans Baierl (rechts) diskutieren mit Kreisbauernobmann Max Weichenrieder über den Standort.

Bruckbach (PK) Acht Millionen Euro lässt sich die Baywa ihr neues Hopfen- und Agrarzentrum kosten, für das gestern der Spatenstich im Gewerbegebiet Bruckbach erfolgt ist. Auf der 15 000 Quadratmeter großen Fläche entsteht der Standort, der bis Mainburg alle Hallertauer Landwirte bedienen soll.

Sechs Rundsilos für Getreide, Lagerhallen für Dünger, Stückgut und Pflanzenschutz sowie eine Flüssigdünger-Tankstelle entstehen auf dem Areal, das sich direkt an der Staatsstraße befindet. "Die Erreichbarkeit ist großartig", sagte Agrar-Geschäftsführer Josef Sternecker, der den Standort als optimal bezeichnete, weil er sich "nicht nur mitten im Landkreis, sondern auch mitten in der Hallertau" befinde. Die zentrale Lage direkt an der Hauptverkehrsader stelle eine optimale Erreichbarkeit durch die Landwirte sicher. "Wir sind hier optimal für die Veränderungen in der Landwirtschaft gerüstet", fügte er an. Die Bauernhöfe würden immer weniger, dafür aber auch immer größer. Den Anwohnern der Niederlassung an der Fahlenbacher Straße in Rohrbach sei der Betrieb nicht länger zuzumuten.

Das bisherige Areal mitten in der Rohrbacher Wohnbebauung befindet sich im Besitz der Hallertauer Volksbank - und wird gerade überplant. Wie Bürgermeister Peter Keck (SPD) gestern mitteilte, würden die Planungen und Verhandlungen auf Hochtouren laufen. Womöglich nicht mehr heuer, aber ziemlich sicher Anfang nächsten Jahres würden die Pläne im Gemeinderat vorgestellt. Vorgesehen ist nach ersten groben Absprachen eine Wohnbebauung, die neben Einzel- und Doppelhäusern auch größere Wohnblöcke mit Wohnungen vorsieht.

Von Bruckbach aus versorgt die Baywa ab kommendem Sommer sämtliche Landwirte der Hallertau von Pfaffenhofen bis vor die Tore von Mainburg, wo sich das nächste Agrarzentrum befindet. Der Standort am Pfaffenhofener Bahnhof wird auf die Sparte Technik reduziert. "Da es noch keine konkreten Pläne gibt, bleibt dieser Standort vorerst erhalten", sagte Sternecker hierzu. Dauerhaft wird er aber aller Voraussicht nach nicht an dieser Stelle bleiben. "Wenn sich hier etwas ergibt und eine Alternative konkret wird, kann alles auch sehr schnell gehen", orakelte der Geschäftsführer.

Ans Rednerpult trat auch der stellvertretende Landrat Anton Westner (CSU), der nach eigener Aussage in seiner Zeit als amtierender Landrat im Jahr 2010 die ersten Pläne für das Gewerbegebiet Bruckbach im Hintergrund mit vorangetrieben hatte. Westner konzentrierte sich in seinem Grußwort aufs Gratulieren und Danke sagen. Er begrüßte die Arbeits- und Ausbildungsplätze und beglückwünschte die beteiligten Gemeinden zu den Gewerbesteuereinnahmen. "Das moderne Zentrum für den Hopfenhandel passt perfekt in einen dynamischen Landkreis, der modernen Technologien gegenüber aufgeschlossen ist."

Die internationale Ausrichtung und die Digitalisierung der Baywa stellte der für den Agrarbereich zuständige Vorstand Roland Schuler in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. "Wir sind Regionalität - und unser Puls schlägt für die Landwirtschaft", sagte er betont bodenständig, nachdem er zunächst über das Embargo gegen Russland und die Steuerung des globalen Hopfenhandels parliert hatte. Der Ausbau des Hopfengeschäfts sei das erklärte Ziel des genossenschaftlich strukturierten Unternehmens, das sich in Bruckbach auf die Bereiche Getreideerfassung, Saatgut und Futtermittel spezialisiere, aber auch konkrete Dienstleistungen draußen auf dem Acker anbiete.

Etwa ein Jahrzehnt ist seit der ersten Idee zu diesem Agrarzentrum vergangen, bis letztlich Schuler den Beschluss vorantrieb, "das Ding endlich zu bauen", fügte Sternecker an. Jetzt haben die Bagger die Fläche schon teilweise planiert. Wo die einzelnen Gebäude errichtet werden, steht fest. Bauunternehmer Oliver Haschke hat inzwischen den Auftrag in der Tasche, die Idee auch wirklich in die Tat umzusetzen. "Und weil wir mit ihm gute Erfahrungen gemacht haben, bin ich mir sicher, dass wir die Ernte 2017 schon hier in Bruckbach abwickeln können."