Bad Gögging
Limes-Kunstwerk Nummer fünf

Gläsernes Schutzschild in Bad Gögging enthüllt Grenzwall wird zum zweiten Mal sichtbar gemacht

03.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:21 Uhr

Bad Gögging/Neustadt (PK) Ein gläsernes Schutzschild, eingelassen in einen mächtigen Block aus anthrazitfarbenem Beton. Zum zweiten Mal wird in der Großgemeinde der Limes sichtbar gemacht. Dieses Mal von der Künstlerin Brigitte Schuster aus Schrobenhausen. Jetzt wurde die Stele enthüllt.

Die Menschenkette, die im September vergangenen Jahres in Hienheim im Schatten des Römerturms das versunkene Weltkulturerbe der Unesco ans Licht brachte, tat das nur für kurze Zeit, die Arbeit an der Südseite der St.-Andreas-Kirche in Bad Gögging bleibt. Beide gehören zu dem Kooperationsprojekt „KUNSTamBANDamLIMES“ der beiden Lokalen Arbeitsgruppen (LAG) Altmühl-Jura in den Landkreisen Eichstätt und Kelheim. Durch ihren Bereich verläuft auf rund 50 Kilometern der einstige rund 550 Kilometer lange Grenzwall, der das Römische Reich vor dem Einfall der Barbaren schützen sollte.

Brigitte Schuster ist eine von fünf Künstlern, die in sieben Gemeinden entlang des Obergermanisch-Raetischen Limes in den genannten Landkreisen markante Punkte setzten. „Die Geschichte optisch umzusetzen hat mich gereizt“, begründet Brigitte Schuster ihre Teilnahme am Wettbewerb, der 2011 bayernweit ausgeschrieben worden war. Einfach und klar wollte sie die beiden Punkte der Grenze markieren. Es ist ihr gelungen mit dem 100 Kilo schweren Schild aus dickem Glas, gehalten von dunklem Beton. Ein Andreaskreuz und das Kreuz Christi, gekennzeichnet mit zehn in den Glasblock eingelassenen Öffnungen, greifen den Bezug zur Kirche auf, vor der die Skulptur steht. Auf dem aktuellen Pendant, einem Rechteck aus dickem Panzerglas sowie mit Wasser gefüllten Glaskaraffen, einer Glasklarinette und anderen selbst konstruierten Instrumenten aus Glas, setzte der Performer Heinz Großmeier bei der Einweihung der Plastik einen musikalischen Kontrapunkt.

Gefördert werden die „KUNSTamBANDamLIMES“-Projekte unter anderem vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium und Leader, dem europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums. Finanziell ist Neustadt an der Aktion in Hienheim und der Arbeit von Brigitte Schuster beteiligt. „Da kann man sich nicht entziehen“, so Neustadts Bürgermeister Thomas Reimer. Der Grund: Hienheim kennzeichnet zusammen mit dem Kastell Abusina in Eining den Punkt, an dem der trockene Limes in die nasse Grenze (Donau) übergeht, während das gläserne Schutzschild dort steht, wo sich einst eines der größten Staatsbäder im Römischen Reich befand.