Allershausen
Alternative zu populistischen Rattenfänger-Methoden

Der Freisinger Robert Weller bewirbt sich für die Freien Wähler um das Bundestagsdirektmandat

24.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:45 Uhr

Robert Weller (rechts, neben Hubert Aiwanger) kämpft bei den Bundestagswahlen für die Freien Wähler um das Direktmandat. - Foto: Raith

Allershausen (PK) Die Freien Wähler schicken Robert Weller ins Rennen um das Bundestags-Direktmandat. Am Montagabend nominierten die Mitglieder den 32-jährigen Stadtrat und FW-Ortschef aus Freising einstimmig als Kandidaten für den Wahlkreis 214, der neben den Landkreisen Freising und Pfaffenhofen auch die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Schrobenhausen und die Gemeinde Aresing umfasst.

Bei der Aufstellungsversammlung in Allershausen warb der Bundes- und Landesvorsitzende Hubert Aiwanger für das bundespolitische Engagement der Freien Wähler.

Weller möchte als Kandidat nicht nur im Wahlkreis ein gutes Ergebnis einfahren. Er ist überzeugt davon, dass die Freien Wähler eine Chance haben, in den Bundestag einzuziehen. Schließlich gebe es deutschlandweit 420 000 potenzielle Mitstreiter, die in Unabhängigen Wählergruppen organisiert sind. "Sie alle glauben an den basisdemokratischen Freie-Wähler-Gedanken", sagte er. "In diesen politisch unruhigen Zeiten muss es uns gelingen, unsere Anhänger zu mobilisieren."

Weller erinnerte an das Jahr 2008, als niemand den Freien Wählern den Einzug in den Bayerischen Landtag zugetraut habe. Damals habe man die Schwäche der CSU ausgenutzt, jetzt könnten die FW die Schwäche aller großen Parteien ausnutzen. Allerdings nicht mit "rechtspopulistischen Rattenfängermethoden", sondern als "vernünftige Alternative mit Herz und Verstand".

Er kündigte einen konsequenten konservativen Kurs an. Einen politischen Schwerpunkt möchte der 32-Jährige auf die innere Sicherheit legen und seine beruflichen Erfahrungen als Polizeibeamter einbringen.

FW-Chef Hubert Aiwanger gab sich überzeugt, dass die Wahl am 24. September beim Thema Zuwanderung entschieden werde. "Wer politisch verfolgt ist, den werden wir beherbergen, und bei Bürgerkriegsflüchtlingen sind wir auch keine Unmenschen", sagte er. "Aber was seit 2015 passiert ist, war des Guten zu viel." Um die Versäumnisse abzuarbeiten, brauche es jedoch keine schrillen Töne von radikalen Parteien, sondern sachliche und pragmatische Ansätze. Vorgemacht hätte das die Kommunalpolitik. "Wenn die Landräte und Bürgermeister den Laden nicht zusammengehalten hätten, hätten wir bürgerkriegsähnliche Zustände bekommen", gab sich Aiwanger überzeugt. Die Ankündigungen der Regierungsparteien, nach der Wahl in großem Stil Steuern zu senken, sind für den FW-Chef nur leere Versprechungen. "Warum machen sie das nicht sofort, eine größere Mehrheit werden sie nicht bekommen", so Aiwanger. Er plädierte dafür, mit überschüssigen Steuermilliarden das Rentenniveau und den Beitrag zu stabilisieren.