Allein der Wille der Eltern entscheidet

11.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:26 Uhr

Pfaffenhofen (pat) Der ganze Aufruhr rund um die Martinszüge und Laternenfeste der städtischen Kindergärten ändert nichts an der generellen Herangehensweise der Stadtverwaltung an dieses bislang eher unproblematische Thema. „Alleine der Wille der Eltern entscheidet – wir geben hier gar nichts vor“, sagt Bürgermeister Thomas Herker (SPD). Was dem Rathauschef generell gefallen und dem Thema vermutlich auch die Brisanz nehmen würde, wäre ein gemeinsamer Martinsumzug aller sechs städtischen Einrichtungen. „So wie es ihn früher übrigens auch schon gegeben hat“, fügt Herker an.

Im vergangenen Jahr wurde dieser Vorschlag, den Burzlbaam-Leiterin Andrea Mischke eingebracht hatte, vom Gesamtelternbeirat mehrheitlich abgelehnt. „Diesem Votum haben wir uns natürlich gefügt.“ Nun hat er vor, das Thema im kommenden Jahr erneut zur Debatte zu stellen. „Und wenn der Wunsch nach dem Martinszug tatsächlich so groß ist, wird er diesmal durchgehen.“

Von der Wucht der Resonanz war auch Kathi Maier, die Leiterin des Sozialreferats, völlig überrascht. „Dabei haben wir gar nichts geändert oder abgeschafft, sondern alles so belassen wie es von Anbeginn war“, sagt sie. Seit fünf Jahren werde im Burzlbaam der 11. November auf diese Weise gefeiert. Die Eltern wurden jedes Jahr nach ihrer Meinung gefragt. „Und es gab bei der Umfrage nur zwei Stimmen, die einen klassischen Martinszug für den Burzlbaam forderten“, fügt sie an – bei insgesamt 118 Kindern, die dort betreut werden. Grund für die Besonderheit sei übrigens die konfessionelle Zusammensetzung der im Wohngebiet Radlhöfe lebenden Bürger. Hier leben viele Neubürger, viele Zugezogene – und damit auch weit mehr konfessionslose oder evangelische Kinder als in anderen Teilen der Stadt.