Ein Tunnel unter der Donau

25.08.2009 | Stand 03.12.2020, 4:42 Uhr

Die Markthalle am Schrannenplatz: Die Neuburger FDP-Stadträte wollen sie umbauen, um darin größere Veranstaltungen abhalten zu können.

Neuburg (DK) Die Neuburger FDP hat einiges vor. Sie will nach Jahresfrist die Fußgängerbrücke über die Donau aus der Schublade holen, die Markthalle umbauen lassen und die Untertunnelung der Donau vorschlagen, um die Verkehrssituation zu entschärfen.

Nach Ansicht von Kreis- und Stadträtin Bettina Häring sind in Neuburg in jüngerer Vergangenheit keine gravierenden Entscheidungen getroffen worden – sieht man einmal von der Südparkanbindung ab, die immerhin mehr als zehn Jahre Diskussionsmasse war. Die Fußgängerbrücke über die Donau ist nach viel Gegenwind für den Oberbürgermeister vorläufig in der Schublade verschwunden – zum Leidwesen der Liberalen. Bettina Häring und ihr Kollege Andreas Schwierz befürworten zumindest einen Steg als reduzierte Variante der von OB Gmehling favorisierten Brücke. Eventuell, so Schwierz, Häring und der Neuburger Kreisrat Lothar Klingenberg, wäre auch ein zweiter Steg im Bereich der Schlösslwiese möglich.

Das sind die kleinen Varianten. In der Hinterhand haben die Freien Demokraten aber noch ein Großprojekt: einen Tunnel unter der Donau hindurch, um die Elisenbrücke als derzeit einzige Querung in der Stadt zu entlasten. Hinzu müsse die Ostumgehung kommen, die auf die Grünauer Straße münden soll. Hochfliegende Pläne? Andreas Schwierz ist als Mitglied der Arbeitsgruppe Verkehr im Neuburger Stadtrat zuversichtlich, dass man etwas voranbringen könne.

"Heizung rein, Decke einziehen", so lautet der liberale Vorschlag für den Umbau der Markthalle am Schrannenplatz. Die Halle ist zwar ein gewaltiger Klotz, bietet aber in der aktuellen Form nicht viel Raum. Nach einem Umbau, so Schwierz und Häring, könnte man sie für Veranstaltungen nutzen. "Und sie wäre geeignet für die Unterbringung des Bürgerbüros, das jetzt im Bücherturm untergebracht ist", ergänzte Klingenberg.

Hoffen auf Landrat

Aus der Überdachung des Neuburger Schlosshofes könnte nach Ansicht der Kommunalpolitiker, die sowohl im Stadtrat als auch im Kreistag mit jeweils zwei Mandatsträgern vertreten sind, doch noch etwas werden. Mobil müsste sie sein, einfach auf- und abzubauen, so dass auch der freie Blick im Schlosshof gewährleistet wäre. Das viel diskutierte Segel mithin. Ihre Hoffnungen setzen die Liberalen auch auf Landrat Roland Weigert. "Klasse, dass sich der Landrat verstärkt dafür einsetzt", betonte Schwierz.

Den Traum von einer Stadthalle für Messen und große Veranstaltungen, die auch einen atmosphärisch guten Rahmen für große Konzerte geben könnte, haben die FDP-Mandatsträger noch nicht begraben. Zumindest eine Machbarkeitsstudie sollte ihrer Ansicht nach in Auftrag gegeben werden. Diskutiert wurde sie wohl, beschlossen sei die Untersuchung aber noch nicht.

Auch auf Landkreisebene will die FDP, die sich im Kreistag in einer fünfköpfigen Ausschussgemeinschaft positioniert hat, mitreden. "Ein Holsystem muss kommen", findet Lothar Klingenberg. "Wir sollten umsetzen, was der Bürger wünscht." Er kritisiert, dass CSU und SPD es beim alten Bringsystem auf die Wertstoffhöfe belassen wollen. Das Pfaffenhofener Modell – die gelben Säcke auf die Wertstoffhöfe zu bringen – ist nach Klingenbergs Ansicht "keine Lösung".

Busbahnhof statt Lager

Die Liberalen waren es auch, die aus humanitären Gründen auf eine Resolution des Kreistages zur Auflösung des Asylbewerberlagers gedrängt haben. Sozialministerin Christine Haderthauer hat als Zeithorizont zehn Jahre genannt. "Wir sind froh, wenn etwas geschieht und das Lager wegkommt", sagte Klingenberg. Anstelle des Familienblocks dort könnte seiner Ansicht nach ein Busbahnhof für die Schüler entstehen, mit Brücke oder Tunnel als Anbindung zum Gymnasium. Damit würde sich auch die Situation auf der Luitpoldstraße entzerren, wo sich Schüler und Busse beizeiten drängen und manche gefährliche Situation entsteht.

Wenig Chancen geben die Freien Demokraten einer Realschule in Karlshuld. "Die Schülerzahlen nehmen nicht zu. Ich glaube, dass dass gegessen ist", glaubt Klingenberg, selbst Lehrer.