Die Betroffenen eines Nationalparks fragt niemand

22.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:05 Uhr

Zu den Artikeln "Nein aus Bergheim ändert vorerst nichts" und "Demo geplant", DK vom 18. Mai:

Aus den Medien, hier insbesondere aus dem DONAUKURIER, darf ich als Eigentümer einer Waldfläche in dem beabsichtigten Nationalpark Donau-Auen von den Plänen des bayerischen Umweltministeriums erfahren. Wir sind zirka 55 Waldbauern, zusammengeschlossen in einer Waldgenossenschaft. Wir sind Eigentümer von etwa 40 Hektar Wald im Zentrum des geplanten Nationalparks zwischen Ingolstadt und Neuburg.

Roland Weigert, der Landrat von Neuburg-Schrobenhausen, wünscht sich für die aktuelle Diskussion eine sachliche Ebene, ich mir auch. Dazu gehört aber auch die Einbeziehung der unmittelbar betroffenen Grundstückseigentümer. Oder will der Herr Landrat sich damit gar nicht auseinandersetzen? Er kann ja nichts dafür, könnte man vermuten, denn federführend ist ja das Ministerium in München.

Eine Entscheidung soll noch im Sommer in München fallen, da wird etwas durchgepeitscht, ist mein Eindruck, der Herr Weigert betont dann, dass ihm noch nötige Informationen fehlen. Ja was will er dann in der außerordentlichen Kreistagssitzung am Freitag entscheiden?

Wenn der Herr Landrat die Interessen seiner Bevölkerung respektiert, müsste er wie auch die Gemeinde Bergheim für ein faires Verfahren sein und dem Ministerium vorab Gespräche mit den Eigentümern der betroffenen Grundstücke ans Herz legen. Oder will Herr Weigert bei der nächsten Wahl keine Stimmen mehr von uns?

Umweltministerin Ulrike Scharf spricht von einem Angebot an die Region, nicht aber von einem Angebot an die Betroffenen. Ist auch gut so, denn wir, die Betroffenen, würden so ein Angebot auch ablehnen, darum fragt man uns wohl auch vorsichtshalber nicht.

Darum werden wir am Freitag unsere Interessen vor dem Landratsamt in Neuburg darstellen. Und wenn die Ministerin etwas von uns will, sollte sie die Eigentümer auch einladen. Nicht unbedingt nach München, denn wir haben hier auch schöne Gaststätten, die sich über Besucher freuen - wenn Frau Scharf auch bereit ist, die Zeche zu zahlen.

Engelbert Winter,

Mitglied der Waldgenossenschaft Bergheim und Gemeinderat der Dorfgemeinschaft Bergheim.