Voreiliger Schlussapplaus und voreilige Schlüsse

27.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:52 Uhr

Zum Artikel "Eine Hommage an die Aufklärung" über die Theatervorstellung im Descartes-Gymnasium vom 16. Dezember:

Sehr geehrte Frau Hammerl, natürlich können wir, die Schüler des Descartes-Gymnasiums, einige Anliegen in Ihrem Kommentar zum Theaterstück "Kristina&Descartes" verstehen, wie beispielsweise das Fehlverhalten einiger Schüler. Jedoch müssen wir Ihnen in anderen entschieden widersprechen.

Wie Sie bereits berichtet hatten, fand das Theaterstück während der fünften und sechsten Unterrichtsstunde statt. Ebenso erwähnten Sie, das wir alt genug seien, unsere Eltern "via Smartphone" über einen eventuell verspäteten Unterrichtschluss zu informieren. Diese Aussage ist jedoch fragwürdig, da an unserer Schule bekanntermaßen Handyverbot herrscht. Zudem sind die meisten Elternpaare der Schüler berufstätig, wodurch sie auf den geänderten Zeitplan der Kinder nicht reagieren können und diese eben nicht mal schnell abholen können. Ein drittes Problem stellen die Abfahrtszeiten der Schulbusse dar, die mehrheitlich um 13.10 Uhr in die diversen Dörfer abfahren. Die Schüler sind auch keine Maschinen, die pünktlich zum Gong automatisch gehen. Erst fünf Minuten nach Schulschluss verabschiedeten sich diese Schüler, da das Erreichen des Busses für sie sonst unmöglich gewesen wäre. Bei einem Verpassen der Busse hätten viele Schüler bis 17 Uhr auf einen Folgebus warten müssen, was in der momentanen "Klausurenzeit" höchst problematisch ist, da man durch das Warten eine Menge an Lernzeit einbüßt. Denn die gesamte Q 12 und ein Großteil der Q 11 schrieb am Folgetag ihre Klausuren. Und all das wegen der Überlänge einer Theatervorführung? Hinzu kommt, dass die Aufführung erst mit zehnminütiger Verspätung begann. Hätte das Stück also pünktlich begonnen, wäre es erst gar nicht zu diesem Malheur gekommen. Wie Sie bereits in Ihrem Kommentar erläuterten, war es, aufgrund der mangelhaften Akustik der Aula, trotz der anfänglichen Stille kaum möglich, den Dialogen der Schauspieler zu folgen, da man sie schlichtweg nicht hören konnte. Dass sich die Darsteller im Vorfeld der Aufführung gegen die Verwendung von Headsets entschieden, sollte hierbei auch nicht unerwähnt bleiben. Somit konnten vor allem die Schüler in den letzten Reihen der Vorführung nicht folgen und interpretierten einen Applaus am Ende des Stücks irrtümlicherweise als Schlussapplaus. Natürlich möchten wir uns ausdrücklich bei den beteiligten Personen des Theaters entschuldigen, jedoch finden wir es von Ihnen, Frau Hammerl, äußerst unpassend, diesen Kommentar derartig eindimensional und ohne die nötige Weitsicht verfasst zu haben. Immer den Schülern die Alleinschuld zu übertragen, ist der leichte Weg. Doch auch das Handeln der anderen Seite sollte hinterfragt werden, bevor voreilige Schlüsse gezogen werden. Ansonsten sprechen wir nämlich von einseitiger Berichterstattung, für die der Donaukurier ja normalerweise überhaupt nicht bekannt ist.

Luca Riedl, Petra Brey, Evelyn Kammerer, Moritz Jahn, Steven Kuttenreich, Katharina Fischer, Simon Buzler, Lea Bartnik, Yannick Stüwe, Paul Reibold, Samira Gerich, Marlene Andexinger, Philippa Adolf, Tatjana Beck, Tobias Tragl, Mia Knöferl, Rudi Strobl, Johanna Dienel, Tamara Heiss, Leander Rucker, Devin Davis, Jakob Nürnberger, Luis Braun, Johanna Fischer, Christina Fischer, Eva Abspacher, Lea Selhuber, Christian Wolf, Valentin Bergbauer, Isabella Schmidt, Sarah Otte, Hannes Knöferl, Nina Liebe, Lisa Stark, Erik Holzinger, Jacob Blasl, Enzo Berger, Sascha Grünwald und Franziska Hübner aus der Oberstufe des Descartes-Gymnasiums