Trump-anmutende Anschuldigung

31.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:07 Uhr

Zum Ausgang der Bürgerbefragung zur Donaubrücke und den Kommentar vom 25. Oktober:

Herr Rein schreibt in seinem Kommentar, dass es "wohltuend" sei, dass sich "Grüne, Linke, Naturschutz und andere Alles-Verhinderer in der Befragung nicht durchgesetzt" hätten. Zu dieser platten Aussage möchte ich mich als Sprecher des Aktionsbündnisses äußern.

Die Initiative des Aktionsbündnisses erfolgte durch mich als unpolitischen Bürger im April dieses Jahres, als ich in der Presse die Nachricht erfuhr, dass die Stadt Neuburg, nach nicht einmal zwei Jahren, die Neuburger Bürger erneut zu einem Ratsbegehren zur Ostumfahrung mit Brückenschlag bei Joshofen aufzurufen beabsichtigte. Seit meinem 13. Lebensjahr wohne ich in Neuburg und fühle mich meiner Heimat sehr verbunden. Die Arbeit der Stadt Neuburg gab für mich nie Anlass zu Beschwerden und den Entscheidungen unseres Stadtrates gegenüber begegnete ich loyal. Wie Herr Rein nun zu der Auffassung gelangt, ich sei ein "Alles-Verhinderer" ist mir unverständlich und ich weise diese Trump-anmutende Anschuldigung zurück. Ich betone, dass wir, das Aktionsbündnis, uns als faire Verlierer sehen, welche das Ergebnis der Bürgerbefragung akzeptieren. Wie das Ziel von CSU und FW, war und ist es auch noch jetzt unser Ziel, die innerstädtische Verkehrssituation effektiv zu verbessern; zusätzlich aber liegt uns die Schonung unserer natürlichen Ressourcen, auch in Hinblick auf nachfolgende Generationen sehr am Herzen.

Herr Rein schreibt weiter, dass das Aktionsbündnis mit "Fanatismus" den "politischen Willen der Stadt" unterlaufe und die "Realität im Straßenverkehr" wegleugne. Die Vermittlung von Informationen an die Neuburger Bürger beruht unsererseits auf unverfälschten Zahlen und Fakten aus dem Gutachten der Firma BrennerPlan, welches von der Stadt Neuburg in Auftrag gegeben wurde, sowie auf Aussagen von erfahrenen Bau-Ingenieuren.

Von langjährigen Journalisten einer etablierten, angesehenen Presse wie dem Donaukurier, erwarte ich auch unter der Rubrik "Kommentar" eine respektvolle Haltung mit vernünftiger persönlicher Auslegung eines Sachverhaltes, welche sich an Tatsachen orientiert.

Herr Rein aber beschränkt sich auf eine bloße Diffamierung von Bürgern, die ihr legales und legitimes Recht zur Vertretung ihrer durchaus begründeten Interessen wahrgenommen haben, wie es demokratischem Grundverständnis entspricht. Herr Rein sollte es unterlassen, sich dem allgemeinen Trend der populistischen Verächtlichmachung, die leider immer weiter um sich greift, anzuschließen.

Uwe Jakob, Sprecher des Aktionsbündnisses gegen die Ostumfahrung mit Joshofener Brücke