Schade um die Tierschutzarbeit

27.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:08 Uhr

Zum Artikel „Kühne Akrobatik und vierbeinige Stars“ und der angekündigten Demonstration der Tierschützer anlässlich des Gastspiels des Circus Krone in Neuburg (DK vom 24. August 2012):

Zirkus ist Teil alter europäischer Kultur. Wilde Tiere zu zähmen ist ebenso uraltes menschliches Bestreben. Davon abgesehen erhalten die Tiere bei Zirkus Krone – im Gegensatz zum Leben in freier Wildbahn – Lebensschutz, medizinische Versorgung (zum Beispiel kranke Zähne und vieles andere mehr) und stets das nötige Futter. Deshalb leben sie wesentlich länger, als in der Wildnis. Für Gerhard Schmidt ist das Tierquälerei. Wer meint, wilde Tiere sollten ohne Ausnahme lieber ein kurzes, vom täglichen Kampf ums Überleben geprägtes Leben führen, soll das auch offen sagen und begründen. Auch unseren Haustieren bringen wir verschiedene Dinge oder „Kunststücke“ bei. Das geht auch bei Wildtieren nicht mit Gewalt, sondern nur mit Einfühlungsvermögen, Zuwendung, Geduld, Erfahrung und Geschick und nur, wenn sich die Tiere wohl fühlen. Aber gemeinsam mit den Hundeschulbetreibern will Schmidt demonstrieren. Verstehe das, wer mag. Sie sollten lieber einen Tag bei Krone hospitieren. Den Ehrenamtsabend der Stadt Neuburg für eine Demonstration zu wählen ist allerdings infam, zumal mit der scheinheiligen Bemerkung, niemand solle deshalb ein schlechtes Gewissen haben. Als jahrzehntelange Tierzüchter und Tierhalter freuen wir uns auf den Abend beim hochprofessionellen Zirkus Krone.

Das schöne Bemühen der Stadt und ihres Oberbürgermeisters, den vielen ehrenamtlich Tätigen in der Stadt einen unbeschwerten Abend zu schenken, wird hier zur eigenen Profilierung Weniger missbraucht. Schade um die sonst so gute Tierschutzarbeit in Neuburg.

Eugen Baron und Marie

Baronin von Redwitz

Rennertshofen