Afrikakalender hilft Kindern in Botswana

01.10.2008 | Stand 03.12.2020, 5:33 Uhr

Hoffen, dass der Afrika-Kalender viele Freunde findet: "Share for smiles"-Vorsitzender Tobias Bader und Schriftführerin Sabine Pakirnus, die dasselbe Amt bei der Buxheimer Kenia-Hilfe ausübt. - Foto: Hammerl

Neuburg/Karlshuld (ahl) Bilder aus Afrika – faszinierend fremd – atemberaubende Impressionen, stimmungsvolle Momentaufnahmen, die mit Lichtverhältnissen spielen, anrührende Tierporträts oder schlichte Sandstrukturen, dazu afrikanische Weisheiten – all das bietet der druckfrische Africa Calendar 2009.

Tobias Bader hat die schönsten seiner Fotos von mehreren Afrikareisen herausgesucht und zu einem Kalender zusammengestellt, der mit einem Foto von Sabine Pakirnus und zweier weiterer Fotografen ergänzt wurde.

Das Besondere an dem Kalender ist, dass der Verkaufspreis von 15 Euro zu 100 Prozent an drei Projekte in Afrika geht. "Die Druckkosten wurden von einem Sponsor übernommen, und sonstige Arbeitsleistungen erbringen wir ehrenamtlich", betont der Vorsitzende des neu gegründeten Vereins "Share for smiles", für den Gemeinnützigkeit beantragt ist. Wichtigstes Projekt ist der Kalender, der jetzt erhältlich ist.

Nach seinem Auslandssemester in Port Elisabeth in Südafrika reiste Bader noch mehrmals nach Afrika. Als er bei seiner letzten Reise im Herbst 2007 mit Kugelschreibern und 22 T-Shirts vermeintlich gut ausgerüstet in ein Dorf in Botswana fuhr, "kamen Kinder aus allen Ecken herbei gelaufen", erinnert sich der Karlshulder. Sie freuten sich wie die Schneekönige über die T-Shirts, aber natürlich reichte die Anzahl bei weitem nicht aus. Die enttäuschten Gesichter der leer Ausgegangenen verfolgen ihn noch heute. Denn als er ihnen zum Trost Kugelschreiber anbot, malten sie damit in der Luft herum. "Ich kam mir vor wie der absolute Depp, ein Depp aus Deutschland, der nicht wusste, dass die Kinder dort kein Papier haben." Er kam ins Gespräch mit der Lehrerin, die zwar für ein Minimum an Bildung sorgt, das aber mit einfachsten Mitteln. Es fehlt nicht nur an Papier oder einem Platz für den Sportunterricht.

Die Idee zu dem Kalender entstand, als ihm ein Weihnachtsgeschenk für seine Tante abging. Bader bastelte einen Afrikakalender aus seinen besten Fotos zusammen, der in seinem Bekanntenkreis so gut gefiel, dass aus dem ursprünglich geplanten Einzelstück noch weitere wurden. Warum also nicht im folgenden Jahr einen professionellen Kalender drucken lassen und ihn zu Gunsten der Schule in Botswana verkaufen? Die Idee reifte auf einem Rhetorikseminar weiter, wo Bader das Gedankenspiel für seinen Kurzvortrag nutzte und damit auf ausgesprochen positives Echo stieß.

Das kam auch von allen Geschäftsleuten, die er darauf ansprach. Es sei wohl ein Zeichen der Zeit, global soziales Engagement zu zeigen, meint er. So haben einige Firmen bereits größere Chargen bestellt, um damit Geschäftsfreunde zu Weihnachten zu überraschen. Wobei nicht nur die Idee des Helfens den Kalender ausmache. "Wir wollten durch unser Produkt überzeugen", betont Bader, "der Kalender soll qualitativ so gut sein, dass die Leute ihn auch kaufen würden, wenn er nicht einem wohltätigen Zweck dienen würde".

Zugute kommt der Erlös der bereits erwähnten Schule in Botswana, dem Kilifi Waisenhaus-Projekt, dem sich die Keniahilfe Buxheim widmet und dem Mühlheimer BOCCS-Aids-Waisen-Projekt.

Erhältlich ist der Kalender in allen DONAUKURIER-Geschäftsstellen sowie über www.zuckerwiese.de, Neuburg-Bruck, Weltladen Ingolstadt e. V., Sauerstraße 7b, Ingolstadt, Bücherstube Neuburg, Eisengasse C1 24, Neuburg, und Sparkasse Karlshuld, Hauptstraße, Karlshuld.