Weichering
Das wird ein teures Jahr

Der Straßenverkehr wird auch heuer das Dauerthema in der Gemeinde bleiben ebenso wie neues Bauland

18.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Foto: Stefan Janda

Weichering (DK) Die Ära der Großbaustellen in Weichering ist vorerst vorbei - allerdings auch die Zeiten ohne Schulden. Daran werden auch die kommenden Monate nichts ändern, in denen die 2500-Einwohner-Gemeinde zwischen den Städten Neuburg und Ingolstadt weiterhin vor großen Aufgaben steht. Dabei geht es nicht nur um die künftige Entwicklung der Kommune, auch der Verkehr spielt weiterhin eine große Rolle.

Zumindest die B16, die zwischen der Kerngemeinde und dem Ortsteil Lichtenau verläuft, ist dabei vorerst abgehakt. Ebenso die mehrwöchige Umleitungsphase, die im Zuge des dreistreifigen Ausbaus der Bundesstraße im Vorjahr täglich tausende Fahrzeuge durch beide Dörfer geführt hatte. Bis es auf der B16 eine vierte Spur geben wird, werden zwar noch Jahre vergehen. Die Entscheidungsträger im Weicheringer Rathaus wollen bei den Planungen aber genau hinsehen.

Gleiches gilt für die Vorgänge in der Nachbargemeinde Karlskron, wo eine Erweiterung der Firma Scherm bei Probfeld im Raum steht. Wie berichtet, fürchten unter anderem die Bürger in Lichtenau zusätzlichen Lkw-Verkehr vor ihren Haustüren. "Das wird uns betreffen, da werden wir mitreden", verspricht Mack deshalb. Ob das auch beim möglichen Nationalpark in den Donau-Auen der Fall sein wird, muss sich erst noch zeigen. Eine Entscheidung in München soll es in den nächsten Wochen oder Monaten geben. Der Weicheringer Gemeinderat hat jedoch bereits Nein zu dem Projekt gesagt, ebenso wie die Gremien in Oberhausen und Bergheim.

Für den Schuldenberg der Kommune wird eine Entscheidung auf Regierungsebene ohnehin keine Rolle spielen, wohl aber zahlreiche andere Projekte. Allein der Geh- und Radweg zwischen Lichtenau und dem Gewerbegebiet wird inklusive Grunderwerb rund 550.000 Euro verschlingen. Die Arbeiten dazu sollen demnächst anlaufen - je nach Witterung. Darüber hinaus stehen noch Restarbeiten bei der Schule an, deren im Vorjahr abgeschlossene Sanierung mit Teilneubau mit 5,9 Millionen Euro das größte Hochbauprojekt in der Geschichte Weicherings darstellt. Auch der vierte Bauabschnitt der Kanalsanierung ist ein Schwerpunkt, diesmal vor allem in Lichtenau. "Unsere Schulden werden weiter steigen", gibt sich Mack daher keinerlei Illusionen hin. Nach einer kurzen schuldenfreien Phase im Jahr 2016 war der Stand der gemeindlichen Verbindlichkeiten durch die Arbeiten an der Schule zuletzt um mehrere Millionen Euro in die Höhe geschossen.

Zum weiteren Anstieg wird voraussichtlich auch die Entwicklung im Gewerbe- und im Wohnraumsektor beitragen. Rund 1,3 Hektar zusätzlich sollen südlich der Bundesstraße künftig für Betriebe zur Verfügung stehen. Auf der Erweiterungsfläche ist auch Platz für den Wertstoffhof vorgesehen. Die Einrichtung soll umziehen, um mehr Raum für die vorhandenen Unternehmen zu bieten. Dringender Handlungsbedarf besteht beim Bauland - zumal sich unter anderem im benachbarten Ingolstädter Stadtteil Hagau derzeit in diesem Bereich viel bewegt. Das Weicheringer Problem: Momentan hat die Gemeinde keinen einzigen Bauplatz. Sowohl bei der Weingasse im Kernort als auch bei der Birkenstraße in Lichtenau sind daher zwei Baugebiete mit jeweils rund 25 Parzellen geplant. Die Erschließung soll heuer über die Bühne gehen, mit der Bebauung ist daher eher im kommenden Jahr zu rechnen.