Unterhausen
Ein Vorzeigeprojekt par excellence

Das Innovationszentrum in Unterhausen nimmt konkrete Formen an – Solarspeicher installiert

30.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Kommt ein Solarspeicher geflogen: Der 5,35 Meter hohe Solarspeicher hat einen Durchmesser von 2,20 Metern und wiegt leer über zwei Tonnen. Die topmoderne Technik ist nun ins Innovationszentrum in Unterhausen verbaut worden - Foto: Belzer

Unterhausen (DK) So langsam erkennt man die Umrisse des neuen Innovationszentrums in Unterhausen, direkt neben der Pfarrkirche St. Pankratius, schon. Gestern nun wurde der über fünf Meter hohe Solarspeicher eingebaut.

Wenn das Innovationszentrum in Unterhausens Dorfmitte im Frühjahr nächsten Jahres fertig sein wird, dann wird es ein Vorzeigeprojekt der ganz besonderen Art sein. Nicht nur, dass es auf dem neuesten Stand der Technik ist, es wird auch der Treffpunkt aller Unterhausener Vereine sein, wird einen Raum für die Kirche bereitstellen und eine Ausstellung über die technischen Innovationen zeigen, die verbaut wurden. Energieeffizienz, Glasfaser, Solarspeicher: top modern alles.

Doch das ist noch nicht alles. Ein Teil der Ausstellung wird die Leader-Projekte der Region vorstellen, denn das Innovationszentrum ist nicht nur das mit Abstand größte Projekt, das je von der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Altbayerisches Donaumoos gefördert wurde, es ist auch ein Leader-Projekt par excellence: „Innovation, Stärkung der Dorfgemeinschaft und ein regionales Alleinstellungsmerkmal. Das Innovationszentrum ist ein Modellprojekt“, erklärt Gesine Stutz von der LAG-Geschäftsstelle.

480 000 Euro kommen aus dem Fördertopf der Europäischen Union, 200 000 Euro steuert die Kirche bei, den Rest – 700 000 Euro – zahlt die Gemeinde Oberhausen. „Es geht nicht mehr, dass alle Vereine ihr eigenes Gebäude haben“, erklärt Bürgermeister Fridolin Gößl. „Und so können zehn Vereine hier einziehen.“ In Sinning in der Schlosswirtschaft funktioniere dieses Prinzip auch prächtig.

Vier Jahre ist es her, dass die ersten Gedankenspiele rund um ein Innovationszentrum gesponnen wurden, vor zwei Jahren begannen die konkreten Planungen. Im Juni diesen Jahres war dann endlich Spatenstich – und kurz darauf sofort Baustopp. Die Archäologen und der Kampfmittelräumdienst mussten ran. Mittelalterliche Behausungen wurden gefunden und dokumentiert, dann erst konnte es weiter gehen. Einen großen Schritt weiter sind die Planer jetzt mit dem Einbau des Solarspeichers. Über zwei Tonnen schwer ist er, wenn er leer ist. Er fasst 18 000 Liter Wasser, das wiederum über Sonnenkollektoren, die auf knapp 50 Quadratmetern auf das Dach installiert werden, auf bis 90 Grad Celsius erhitzt wird. 80 000 Euro kostet allein die Heiztechnik. In den dunklen Herbst- und Wintermonaten wird das Innovationszentrum von Gasthermen beheizt, die an der Wand hängen.

Doch nicht nur die Technik im Zentrum ist innovativ, auch die Innenausstattung muss sich nicht verstecken. 170 Leute finden insgesamt Platz. Je nach Bedarf sind die Trennwände mobil verschiebbar. Und wenn dann alles fertig ist in einigen Monaten, hat Unterhausen mitten im Dorfkern in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche ein Zentrum, wo Jung und Alt, die Vereine, die Kirche – also alle zusammen – ihre Freizeit verbringen können.