Straß
Stiftung investiert Millionen in Straß

Anbau mit 20 Seniorenplätzen soll im nächsten Jahr entstehen Modernisierung des Mittelbaus geplant

12.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Foto: Stefan Janda

Straß (DK) Die Stiftung St. Johannes will ihre Zweigstelle im Burgheimer Ortsteil Straß in den nächsten Jahren grundlegend modernisieren. Den Auftakt für das millionenschwere Projekt soll im kommenden Jahr ein Anbau bilden, über den morgen Abend der Burgheimer Marktgemeinderat entscheiden muss.

Mit dem Startschuss für die Erweiterung, der voraussichtlich im Frühling oder im Sommer fallen soll, beginnt eine mehrere Bauabschnitte umfassende Maßnahme in Straß. Deren Ende ist derzeit noch nicht absehbar, wie Sarah Herrmann als Pressesprecherin der Stiftung St. Johannes mit Sitz in Schweinspoint berichtet. Sie geht aber davon aus, dass sich die Arbeiten in der Einrichtung über Jahre hinweg hinziehen werden. Ausschlaggebend für das Projekt ist der schlechte bauliche Zustand des sogenannten Mittelbaus, der aus den 1970er-Jahren stammt. "Dieser entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen", erklärt sie. Eine Sanierung - das haben Untersuchungen ergeben - wäre jedoch viel teurer als ein Neubau, weshalb die Entscheidung zugunsten einer zukunftsfähigen Lösung nicht schwerfiel. Einziges Problem: Wohin mit den Bewohnern und mit der Großküche, die ebenfalls im Mittelbau untergebracht ist?

Die Lösung soll der Anbau im nördlichen Bereich des Areals bringen. Auf vier Etagen ist neben neuem Wohnraum für 20 Senioren auch eine viel größere Küche vorgesehen. Momentan entstehen dort laut Herrmann pro Tag 150 Mahlzeiten für die Einrichtung selbst sowie für Kunden der Stiftung, darunter zahlreiche Schulen und Kindergärten in der Region. Künftig sollen es bis zu 300 täglich sein. Mit der Großküche im Marxheimer Ortsteil Schweinspoint kann die Stiftung dadurch in Zukunft beinahe 2000 Mahlzeiten pro Tag ausliefern.

Doch im Mittelbau leben nicht nur Senioren; auch Menschen mit psychischer Behinderung sind dort untergebracht. Insgesamt sind es dort sowie im sogenannten Schloss gleich neben der Kirche 34 Personen - 26 davon im maroden Trakt. "Wir sind nach wie vor auf der Suche nach Wohnraum in der Region", erklärt Herrmann dazu. Erst wenn für alle Bewohner geeignete Möglichkeiten geschaffen sind, kann der Abriss des Mittelbaus in Straß beginnen. Zumindest ein Teil dürfte in Rennertshofen eine neue Heimat finden. Wie berichtet, plant die Stiftung St. Johannes, den Herrenhof anzumieten. Dort wären zwölf Wohnplätze möglich.

Dass das alles bereits jetzt feststeht, hängt Herrmann zufolge auch mit den Anforderungen der Behörden zusammen. Die Verantwortlichen der Stiftung hatten zunächst nur den ersten Bauabschnitt, also den Nordbau, anvisiert. Doch das Landratsamt in Neuburg sah darin nur einen Teil eines größeren Projekts - was er ja tatsächlich auch ist. Aus diesem Grund liegt auch den Burgheimer Markträten für ihre Entscheidung morgen Abend bereits eine Übersicht über sämtliche Planungen vor.

Daraus geht auch hervor, dass es eine Vermischung der einzelnen Betreuungsbereiche in Straß künftig nicht mehr geben soll. "Wir werden beide Teile klar trennen und auch mit separaten Ausgängen ausstatten", erklärt Stiftungssprecherin Herrmann. Gleichzeitig ist vorgesehen, dass es in der Einrichtung künftig nur noch Einzelzimmer mit eigenem Zugang zu den Nasszellen geben soll. Dass das nicht billig wird, liegt auf der Hand. Allein für den Anbau war zuletzt von einer Investitionssumme von rund 2,5 Millionen Euro die Rede, die Fertigstellung ist - vorbehaltlich sämtlicher Genehmigungen - Ende 2019 bis Anfang 2020 geplant.

Danach folgt der Mittelbau mit einer noch nicht näher definierten Summe für Abriss und Neuerrichtung, die jedoch ebenfalls im siebenstelligen Bereich liegen wird. Und dann gibt es nach wie vor das Schloss, das zumindest in den jetzigen Planungen noch keine Rolle spielt - sehr wohl aber in den Köpfen. "Das ist aber wirklich noch Zukunftsmusik", so Herrmann.