Neuburg
Staatssekretär gibt Leader-Vorsitz ab, Landrat soll übernehmen

An der Spitze der Lokalen Aktionsgruppe Altbayerisches Donaumoos ist ein Wechsel von Roland Weigert auf Peter von der Grün geplant

06.05.2019 | Stand 02.12.2020, 14:02 Uhr

Neuburg/Schrobenhausen (sja) Der Neuburg-Schrobenhausener Landrat Peter von der Grün (FW) soll den Vorsitz der Lokalen Aktionsgruppe Altbayerisches Donaumoos übernehmen.

Der Wechsel von Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert (FW) auf den Kreischef steht am 22. Mai bei einer Mitgliederversammlung im Mittelpunkt.

Ein Muss ist der Schritt bei dem Verein, der vor allem für das EU-Förderprogramm Leader zuständig ist, nicht. Denn auch nach seinem Einzug in den bayerischen Landtag, wo der ehemalige Landrat Weigert mittlerweile am Kabinettstisch sitzt, hätte er den Vorsitz behalten können. Denn diese Position, die er 2008 nach seiner Wahl zum neuen Landrat von seinem Amtsvorgänger Richard Keßler (CSU) übernommen hatte, hat mit dem Posten des Kreischefs nichts zu tun. Doch für den Kleinhohenrieder ist der Wechsel in der aktuellen Phase vor allem ein sinnvoller Schritt, wie er gegenüber unserer Zeitung betont.

"Bei Leader geht es vor allem um Raumentwicklung", sagt er und sieht den Landrat dabei als "zentral zuständige Figur". Daher sei es nur logisch, dass sein Nachfolger als Kreischef nun auch dieses Amt übernimmt. Und dieser macht es gerne, wie von der Grün vorbehaltlich der Zustimmung der Mitglieder betont. "Das ist nur sinnvoll, da doch überwiegend der Landkreis betroffen ist. " Neben den 18 Gemeinden in Neuburg-Schrobenhausen gehört auch der Markt Hohenwart im Nachbarlandkreis Pfaffenhofen zum Gebiet der Leader-Region.

Für den Bertoldsheimer, der seit rund drei Monaten Landrat ist, bedeutet der Vorsitz eine neue und zugleich spannende Aufgabe. "Derzeit sind die Verhältnisse etwas gespalten", erklärt er angesichts der noch nicht endgültigen, aber sehr wohl bedeutungsschweren Beschlüsse einiger Gemeinderäte. Unter anderem Gachenbach, Aresing, Brunnen, Berg im Gau und Weichering werden aller Voraussicht nach aus der Förderregion aussteigen - sofern es überhaupt eine neue Gebietskulisse in der Region geben wird. Erst nächstes Jahr wird sich entscheiden, ob das Altbayerische Donaumoos erneut in den Genuss von Mitteln der EU kommt. "Man muss aber klar die Chance sehen, dass zusätzliche Gelder viel bewegen können", betont von der Grün.

Den Vorsitz wird er wohl erst mal bis zum Beginn der nächsten Förderperiode haben. Diese soll von 2020 bis 2026 dauern, zum Start sind ohnehin Vorstandswahlen vorgesehen. Immerhin könnte sich dann auch im einen oder anderen Rathaus personell etwas ändern. Denn der Großteil der Vorstandsriege besteht beim Verein Altbayerisches Donaumoos mehr oder weniger traditionell aus Bürgermeistern. Ausnahmen sind lediglich Kassier Arno Schäfer aus Karlshuld sowie Ex-Leader-Manager Harald Müller und Hans Eisenschenk als Kassenprüfer.

Einen Wechsel könnte es im weiteren Vorstandsteam dennoch geben. Dem Vernehmen nach will Oberhausens Bürgermeister Fridolin Gößl (CSU) sein Amt als stellvertretender Vereinsvorsitzender abgeben. Der 50-Jährige war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Und auch Ehekirchens Rathauschef Günter Gamisch (FW) hätte kein Problem, seinen Stuhl als weiterer Stellvertreter zu räumen. "Wenn jemand will, mache ich gerne Platz", sagt er und betont, kein Interesse am Vorsitz zu haben. Sollte es nötig werden, würde er allerdings auch Gößls Posten übernehmen.