Neuburg
Sozialhilfe wird teurer

Ausschuss stimmt Kostensteigerung von 250 000 Euro zu - Schlusslicht bei Asylleistungen

17.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr
Das geht aus den Haushaltsansätzen hervor, die der Sozialausschuss des Kreistags jetzt jeweils einstimmig absegneten. Im Detail geht es dabei um eine Kostensteigerung von knapp 250 000 Euro. −Foto: r

Neuburg (sja) Die Ausgaben für den Sozialbereich im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen nehmen weiter zu. Das geht aus den Haushaltsansätzen hervor, die der Sozialausschuss des Kreistags jetzt jeweils einstimmig absegneten. Im Detail geht es dabei um eine Kostensteigerung von knapp 250 000 Euro.

Insgesamt muss der Landkreis im kommenden Jahr voraussichtlich knapp 3,4 Millionen Euro berappen. Der größte Brocken dieser Summe fließt in die Sozialhilfe. Einnahmen von gut 8,7 Millionen Euro stehen im Haushaltsentwurf etwa 11,8 Millionen Euro an Ausgaben gegenüber. Der Kreis muss also etwa 3,125 Millionen Euro drauflegen - fast 230 000 mehr als für heuer erwartet.

Ob es bei diesem Defizit bleibt, ist laut dem Sachgebietsleiter Fritz Roßkopf noch offen; vor allem für Unterkunft und Heizung könnte sich das satte Minus noch etwas reduzieren - durch höhere Erstattungsbeiträge aus dem Bundesbeteiligungsgesetz. In diesem Bereich schlagen laut dem Fachmann vor allem die Mietkosten zu Buche, welche die Ausgaben von 3,7 Millionen Euro im Ansatz für heuer auf voraussichtlich 4,2 Millionen bis Jahresende ansteigen ließen. Allein knapp eine Million Euro fließen laut Roßkopf in die Unterbringung anerkannter Flüchtlinge.

Weitaus weniger Geld muss der Landkreis für den Bereich "Hilfe zur Pflege" ausgeben. Das begründete der Sachgebietsleiter unter anderem mit Änderungen durch die Pflegereform und eine verstärkte Übernahme durch den Bezirk Oberbayern. In reinen Zahlen reduzierten sich die Ausgaben allein heuer von erwarteten 280 000 Euro auf wohl 153 000 Euro. Bei den Leistungen nach dem sogenannten Asylbewerberleistungsgesetz sind die Ausgaben im vergangenen Jahr zwar sprunghaft auf gut 4,6 Millionen Euro angestiegen; 2015 waren es noch knapp drei Millionen. Damit liegt Neuburg-Schrobenhausen in der Region 10 trotzdem weiter an letzter Stelle - die Stadt Ingolstadt und der Landkreis Pfaffenhofen zahlten in diesem Bereich zuletzt jeweils mehr als sieben Millionen Euro, Eichstätt sogar über acht Millionen Euro. Weitaus weniger umfangreich fällt der Haushalt für das Sachgebiet Ausländerwesen aus.

Deutliche Erhöhungen verzeichnete dessen Leiterin Emmy Böhm durch einen immens höheren Bedarf an Dokumenten bei den Ausgaben für Aufenthaltserlaubnisse (plus 20 000 Euro) sowie für Integrationsmaßnahmen (plus 47 000 Euro); Letztere sind geringeren Mitteln des Bunds und höheren Personalkosten geschuldet. Dazu kommen geringere Einnahmen - vor allem durch den Wegfall einer geplanten dritten Sprachintensivklasse in Schrobenhausen, die rund 30 000 Euro eingebracht hätte. All das lässt das Defizit im Ausländerwesen von knapp 105 000 Euro im vergangenen Jahr auf voraussichtlich 184 000 Euro im kommenden Jahr 2018 ansteigen. Weniger Grund zur Sorge haben die Kreisräte unterdessen im Sachgebiet Senioren und Betreuung. Laut dessen Leiter Christian Kutz liegt das Defizit im kommenden Jahr bei voraussichtlich 87 400 Euro. Das wären 1500 Euro weniger als im Ansatz für heuer. Doch auch bei diesem hat sich viel getan, weshalb das Ergebnis in diesem Jahr wohl ein Minus von lediglich 30 000 Euro aufweisen wird.