Neuburg
Ein Potpourri der Kreativität

Die 40. Auflage der Neuburger Sommerakademie bietet zum Abschluss einen feinen Einblick in die Arbeit der Künstler

12.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:53 Uhr
  −Foto: Fotos: Ziegler/Janda

Neuburg (DK) Eine solche Vielfalt künstlerischen Schaffens in derart geballter Form gibt es wohl nirgendwo sonst. Kein Wunder, dass die Besucher zum Abschluss der 40. Neuburger Sommerakademie in Scharen in die Ateliers und zu den Konzerten strömten. Ein Rundgang.

Hürden oder Barrieren gibt es hier nicht. Das zeigt sich zum Ende der zweiwöchigen Künstlerwerkstatt am Samstag besonders gut. Denn bei der Neuburger Sommerakademie kommen Profi- und Hobbykünstler ebenso problemlos miteinander ins Gespräch wie interessierte Besucher, die einfach nur einen Blick in die Ateliers, auf die Werke oder über die Schultern der Kunstschaffenden werfen wollen.



Es geht ums Lernen ebenso wie ums Kennenlernen, ums Vermitteln und ums Hineinschnuppern. Und es geht vor allem um das gemeinsame Interesse für Kunst und Kultur. Und davon gibt es in Neuburg jedes Jahr eine geballte Ladung in besonders konzentrierter Form.

"Hier gibt es die gesamte Vielfalt zu sehen", erklärt Genua Scharmberg, die künstlerische Leiterin für den Bereich der bildenden Kunst. Immer zum Abschluss der Sommerakademie bietet sie Interessierten die Möglichkeit, bei einem Rundgang einen Blick in die Ateliers zu werfen und dabei mit den Künstlern ungezwungen ins Gespräch zu kommen - ein Angebot, das zahlreiche Besucher gerne annehmen. Darunter mischen sich auch viele Teilnehmer und Dozenten, die in den vergangenen beiden Wochen gar nicht dazu gekommen sind, die anderen Kurse zu besuchen.

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Zu sehen sind da etwa die ebenso vielfältigen wie charakteristischen Porträts, die im Rathausfletz unter der Leitung von Alexandra Fromm entstanden sind, farbenfrohe Tiere aus dem ersten Kurs von Hanne Kroll im Fürstengang oder die eindringlichen Drucke, die Michael Golf mit seinen Schülern im Marstall geschaffen hat. Insgesamt neun Kurse umfasste die bildende Kunst diesmal - eine große Bandbreite, wie Scharmberg betont. In den Ergebnissen sei bei vielen Teilnehmern die eigene künstlerische Handschrift gut zu erkennen, erklärt die Expertin, die nach zwei Wochen Sommerakademie auch weiß: "Kunst braucht einfach ihre Zeit."

Zeit nehmen sich am Samstag auch die vielen Besucher nur allzu gerne. Unter anderem für die Schmuckstücke aus dem Kurs von Barbara Schrobenhauser. Im Marstall herrschten während der Arbeit an den heißen Sommertagen dank der dicken Mauern sogar recht angenehme Temperaturen, wie die Dozentin im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt. "Wir waren aber trotzdem regelmäßig beim Baden, anders ging es nicht." Arg unter der Hitze gelitten haben auch die Teilnehmer im Kurs von Thomas Breitenfeld. Denn die Werke der Bildhauer sind im Freien entstanden. "Das war nicht immer schön", erklärt der Kursleiter. Allerdings habe ein Teil seiner Schüler einfach in den Boxenstall umziehen können. "Das hat sich dann etwas gemischt, auch beim Material", erklärt er. Dadurch hätten die Teilnehmer problemlos verschiedene Techniken ausprobieren können.

Über ähnliche Erfahrungen berichten die meisten Dozenten. Bei Ulrike van Osten, die in der Amalienschule einen Malkurs leitete, sind in den vergangenen beiden Wochen ganz unterschiedliche Stilrichtungen aufeinandergetroffen. "Es hat Spaß gemacht, weil jeder ganz unterschiedlich arbeitet", erklärt sie. Dozentin Hanne Kroll freut sich unterdessen über die vielen Ideen, mit denen ihre Schüler sie trotz der Hitze jeden Tag begeisterten. "Manche haben zum ersten Mal auf großem Format gemalt und waren trotzdem mit Freude dabei", stellt sie zum Abschluss fest.

Apropos Hitze: Die Sonne zeigt sich auch am letzten Akademietag von ihrer heißesten Seite. Da kommt vielen Besuchern das Abschlusskonzert des Gospelkurses in der angenehm kühlen Hofkirche ganz recht. Denn neben den Künstlers in den Ateliers zeigen auch die Musiker - ebenso wie bei vielen Konzerten während der beiden Wochen - am Samstag ihr Können. Vor dem Akademiefest geht es mit dem Jugendtheater noch in die Welt von "Ronja Räubertochter". Dann endet die Kreativwerkstatt in der Neuburger Altstadt wieder - zumindest für dieses Jahr.