Sinning
Viel Platz - nicht nur für die Kinder

Der Anbau des Kindergarten in Sinning nimmt Gestalt an - Dort entstehen vor allem Funktionsräume

16.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr
Das alte Schulhaus wurde um den Anbau erweitert. −Foto: Schmidt

Sinning (DK) Erst seit November wird auf dem Gelände des Kindergartens Sinning gebaut, doch es ist schon zu erkennen, was hier entstehen wird: Das alte Gebäude ist um einen neuen Anbau gewachsen, der ab September die Container, die gerade noch im Hof stehen, überflüssig machen soll.

Die nämlich beherbergen momentan noch eine Krippengruppe mit 15 Kindern, die vor drei Jahren dorthin ausgelagert wurde. Doch nicht nur für die Kleinen wird der neue Anbau Platz bieten: "Hier entstehen vor allem Funktionsräume", erklärt Bürgermeister Fridolin Gößl auf der Baustelle. Denn mehr Kinder wird die Einrichtung auch nach dem Umzug im September nicht fassen. Wohl aber einen Sozialraum für die Mitarbeiter, ein Besprechungszimmer, ein Büro für die Leiterin Laura Herrmann und eine Küche. "Wir haben einen Zeitenwandel in der Kinderbetreuung, der ganz andere Anforderungen bringt", erklärt Gößl.

Früher seien die Kinder ab dem Alter von drei Jahren bis Mittags in den Kindergarten gegangen, heute nimmt die Einrichtung im Oberhausener Ortsteil die Kleinen ab einem Alter von acht Monaten. Das bedeutet nicht nur, dass mehr Kinder betreut werden müssen, sondern auch, dass ein besserer Betreuungsschlüssel gewährleistet sein muss. Herrmann weiß noch von älteren Kolleginnen, dass der Kindergarten einst mit vier Mitarbeiterinnen auskam, heute sind es acht. Sie beaufsichtigen täglich von 7 bis 16.30 Uhr 47 Kinder in zwei Krippen- und einer Kindergartengruppe. All den neuen Herausforderungen für die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen soll jetzt der Neubau gerecht werden. Doch das ist nicht die einzige Veränderung.

Auch der Altbau wandelt sich: Das Erdgeschoss, einst die Wohnung einer früheren Kindergartenleitung, ist schon entkernt. Einige Mauern werden aber noch weichen müssen, dafür kommen andere hinzu. "Wir wollen einen großzügigen Eingang, wie bei modernen Kindergärten üblich", erklärt Herrmann beim Betreten der Baustelle. Von dort aus gelangen die Kinder dann gleich in eine der zukünftigen Besonderheiten der Einrichtung: einem großen Innenspielraum. Der wird den Alt- und Neubau bald verbinden. Begegnen sollen sich dort in Zukunft bewusst alle Gruppen. Der Kindergartenleiterin ist es ein Anliegen, dass sich die Kinder kennenlernen, miteinander spielen und auch voneinander lernen. Für den Innenspielraum muss bald die einstige Außenwand des alten Schulhauses weichen.

Dass der Altbau aber im Kern erhalten bleibt, das war nicht nur Gößl und Herrmann wichtig. "Die Eltern kommen immer wieder auf mich zu und sagen, dass unsere Einrichtung mit diesem Haus noch etwas ganz besonderes hat", sagt Herrmann. Das kann Gößl bestätigen: "So hat der Kindergarten ein ganz bestimmtes Flair und einen gewissen Charme." Vom Spielraum geht es über einen Flur weiter - zum zukünftigen Büro Hermanns und der Küche, wo noch ein paar Mauern fehlen. Die Küche soll es bald ermöglichen, dass die Einrichtung Mittagessen für die Kinder ausgeben kann. "Momentan bringen sich die Kleinen jeden Tag noch selbst etwas mit", sagt die Leiterin. Die Sanitäranlagen werden indes nicht nur im Erdgeschoss saniert, sondern auch im ersten Stock, wo eine weitere Gruppe untergebracht ist.

Wer vom Alt- in den Neubau gelangen will, muss derzeit noch außen über die Baustelle laufen, doch das ändert sich bekanntlich bis September noch. Der Rohbau des Anbaus steht, doch viel mehr ist noch nicht passiert. Das liegt aber nicht am kalten Wetter: Die Gemeinde findet schlichtweg keine Firme, die die Arbeiten ausführen würden. "Einiges haben wir jetzt das dritte Mal ausgeschrieben", beklagt sich Gößl. Fenster und Türen zum Beispiel haben sich zum Problemthema entwickelt. Nun hat sich glücklicherweise aber jemand dafür gefunden - höchste Zeit, denn die Heizungsbauer warten schon. Groß und luftig wirken die neuen Räume: hohe Decken, große Fenster, so viel ist schon zu erkennen. Der neue Gruppenraum grenzt von der anderen Seite an den Innenspielraum an. Eine Million Euro wird das Projekt im Ganzen kosten - "da ist allerdings der Außenbereich noch nicht dabei", erklärt Gößl.

Denn das ist ein weiteres "Zuckerl" des Sinninger Kindergartens, erklärt Herrmann: 2700 Quadratmeter Grund stehen zum Spielen und Toben bereit, wenn im September vorraussichtlich die Container weichen und der Neubau bezogen wird.