Sinning
Eine neue Heimat für das LF8

Sinninger Feuerwehrler überführen ihr ausgedientes Fahrzeug in ein rumänisches 2000-Seelen-Dorf

28.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Mit einem oder auch zwei Empfangsbieren besiegelte man die Übergabe des ausgedienten Sinninger Feuerwehrautos an die Feuerwehr im rumänischen Valea Lunga. - Foto: privat

Sinning/Valea Lunga (DK) Gut zwei Wochen nach der Einweihung des neuen Sinninger Feuerwehrautos MLF haben nun vier junge Feuerwehrmänner aus der Gemeinde das ausgediente LF8 nach Rumänien überführt, wo es weiterhin als Feuerwehrauto dienen wird.

Vergangene Woche ging es los - Michael Riedelsheimer, Andreas Balleis, Thomas Schinagl und Markus Kölbl starteten mit dem alten Feuerwehrauto gut bepackt auf eine Fahrt ins Ungewisse, hatte doch so mancher behauptet, der 35 Jahre alte Daimler-Benz mit seinen 28 000 Kilometern auf dem Buckel und 80 PS schaffe die gut 1500 Kilometer lange Fahrt nie im Leben.

Der Trip verlief über Passau, Linz, Wien und Budapest nach Debrecen über die Autobahn, dann war Schluss und es ging über die Landstraße zum rumänischen Grenzübergang Oradea, der nach zwei Stunden Wartezeit und Grenzkontrolle dann überschritten wurde. Die Kontrolle entpuppte sich als reine Neugier der Grenzer und verlief problemlos.

Dann hieß es noch einmal 160 Kilometer herunterreißen, bis Cluj-Napoca (Klausenburg), wo die Nacht verbracht wurde. Bis dahin hatten die Sinninger immerhin schon 24 Stunden Fahrzeit hinter sich.

In der schönen Universitätsstadt Klausenburg sah sich die Besatzung noch bis spät in die Nacht um, anschließend ging es am Freitagfrüh weiter nach Valea Lunga (Langenthal), einem 2000-Einwohner-Ort in der Provinz Alba, etwa 80 Kilometer nordwestlich von Sibiu (Hermannstadt) - komplett ohne Defekte am Auto, noch nicht einmal Öl musste nachgefüllt werden.

In Langenthal wurden die Sinninger schon erwartet und von einem Mitarbeiter der Gemeinde zum Rathaus gebracht, wo man schleunigst einen Dolmetscher heranschaffte und die Formalitäten klärte. Nach einem oder zwei Empfangsbieren im Büro des Bürgermeisters Vasile Pusca wurde dann eine Unterweisung und eine Übung mit mehreren zukünftigen Feuerwehrlern aus dem Ort durchgeführt. Regelmäßige Schulungen werden diese dann künftig von der Feuerwehr aus dem 20 Kilometer entfernten Blaj (Blasendorf) erhalten - was wichtig ist, denn Kreisbrandmeister Josef Reicherzer ließ sich zur Inspektion in zwei Jahren bereits anmelden.

Dann ging es in die Unterkunft im Dorf und zur Weinverkostung beim Nachbarn. An den folgenden Tagen ging es dann noch auf eigene Faust in die angebliche Geburtsstadt Draculas, Sigisoara (Schäßburg), und nach Hermannstadt. Am Sonntagnachmittag folgte dann der Heimflug von Sibiu nach München. Alles in allem war es eine lustige, interessante und lehrreiche Reise, die die Truppe so schnell nicht vergessen wird.