Schrobenhausen
Polizei vermutet Brandstiftung

Wie ein Déjà-vu: Zweimal in einer Nacht bricht auf dem Gigler-Firmengelände Feuer aus

25.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:16 Uhr

Foto: Manfred Schalk

Schrobenhausen (DK) Ein Zufall kann das kaum gewesen sein: Erneut hat es auf dem Gelände der Firma Gigler gebrannt - und zwar an genau derselben Stelle wie schon vor zweieinhalb Monaten. Die Polizei geht davon aus, dass das Feuer gelegt wurde.

Für viele der rund 50 Aktiven von Feuerwehren und Rettungsdiensten muss es wie ein Déjà-vu gewesen sein, als sie am späten Samstagabend gegen 22.30 Uhr beim Entsorgungsunternehmen im Gollingkreuther Weg anrückten: Aus einem Sperrmüllcontainer loderten ihnen hohe Flammen entgegen - aus demselben Container, in dem schon am Abend des 7. Juli ein Feuer ausgebrochen war. Damals hatte gerade das Halbfinalspiel der Fußball-Europameisterschaft zwischen Deutschland und Frankreich begonnen. Am Samstag war der aktuelle Bundesligaspieltag zwar schon gelaufen, doch scharf auf diesen Einsatz dürfte keiner der Helfer gewesen sein.

Die lodernden Flammen bekamen die Feuerwehrleute aus Schrobenhausen und Mühlried mit Schaum schnell unter Kontrolle. Dann zogen Mitarbeiter der Firma Gigler mit schwerem Gerät den im Inneren noch glühenden Haufen auseinander und die Löschtrupps waren erneut gefordert. Löschwasser verdampfte und zog, vermischt mit dem beißenden Rauch von verbranntem Plastik, Richtung Wald ab. Sicherheitshalber forderte die Polizei die Bevölkerung über eine Radiodurchsage auf, Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Gegen 1.30 Uhr, nach dreistündigem Einsatz, schien das Feuer dann unter Kontrolle zu sein. Doch um 4 Uhr meldete der Firmeninhaber erneut einen Brand. Diesmal war es ein Container direkt neben dem, in dem es wenige Stunden zuvor gebrannt hatte. Das Feuer konnte diesmal schnell gelöscht werden. Erneut stiegen Dampf- und Rauchschwaden auf, doch da sich der Wind inzwischen gedreht hatte, zogen sie diesmal Richtung Dreilinden und Innenstadt.

Die Bilanz der beiden Brände - neben einer weitgehend schlaflosen Nacht für zahlreiche Feuerwehrmitglieder: 5000 Euro Schaden. Verletzt wurde nach Angaben der Polizei von gestern Vormittag niemand. Die Schrobenhausener Ermittler dürfte der Vorfall allerdings noch eine Zeit lang beschäftigen. Denn erste Ermittlungen hätten ergeben, "dass es sich höchstwahrscheinlich um Brandlegung handeln dürfte", hieß es gestern im Pressebericht der Inspektion. Der zweite Band um 4 Uhr früh könne dagegen auf einen Funkenflug nach dem ersten Feuer zurückzuführen sein.

Bei ihren Ermittlungen bittet die Polizei Schrobenhausen um Hilfe aus der Bevölkerung. Hinweise, die auch anonym behandelt werden, werden unter der Telefonnummer (08252) 89 75-0 entgegengenommen.