Schönesberg
Wieder mehr Bürokratie für die Feuerwehren

Kommandantenversammlung in Schönesberg - 2017 vermutlich wieder über 2000 Einsätze

19.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Abschied langjähriger Führungskräfte: Christian Braun, Max Heigemeyr und Roland Schmid (v.l.) wurden geehrt von Peter Mayer (ganz links) und Kreisbrandrat Stefan Kreitmeier (rechts). - Foto: lm

Schönesberg (lm) "Danke, dass Ihr so auf Zack seid", bündelte Landrat Roland Weigert sein Lob vor der versammelten Kreisfeuerwehr-Führungsriege. Die hatte sich auf ihrer Herbstversammlung wieder mal mit mehr Verwaltung auseinanderzusetzen.

80 Freiwillige Feuerwehren gibt es im Kreis, 3670 Wehrleute leisten ihren ehrenamtlichen Dienst. Annähernd tausendmal mussten sie auch 2017 wieder zu technischen Hilfeleistungen ausrücken, 530 Brandeinsätze sind verzeichnet. Insgesamt rechnet Kreisbrandrat Stefan Kreitmeier, dass auch heuer die 2000er-Marke überschritten wird, wo die Feuerwehren gebraucht worden sind. Landrat Weigert verweist in diesem Zusammenhang auf drei Ereignisse, die ihn "nachhaltig beeindruckt" haben, der spektakuläre Tankzug-Brand in Schrobenhausen, das Feuer in einer landwirtschaftlichen Stallung in Buch und zuletzt der Hochhaus-Brand in Neuburg, wo sich das Ineinandergreifen der verschiedenen Rettungs- und Einsatzkräfte in Augen des Landkreischefs bestens bewährt habe. Sodann ging es ins Eingemachte des Tagesgeschäfts, Kreisbrandrat Stefan Kreitmeier hatte auf ein Bündel von Neuerungen und Änderungen hinzuweisen. Für die Atemschutzausbildung gilt Neues, im Ernstfall indes wurde die Funktion der Atemschutzüberwachung gestrichen, die muss jetzt der Einheitsführer selber machen und darf sie nicht mehr delegieren. Kreitmeier konnte auf Förderungen für Jugendschutzanzüge und Ausrüstung in der technischen Hilfeleisung verweisen, die geänderten Sätze für Aufwandsentschädigungen belaufen sich auf gerade mal 1,30 Euro im Monat.

Interessantes zum Feuerwehrführerschein: Der gilt für Einsatz-, Übungs- und Ausbildungsfahrten, nicht aber bei Vorführungen auf Festen oder im Rahmen von Ferienprogrammen für Kinder. Die Kontrollpflicht um diesen Führerschein hat in der Vergangenheit für manchen Diskussionsstoff gesorgt. Insgesamt wird es immer mehr Verwaltungsarbeit für die Führungskräfte, in dem Punkt aber auch mal eine Entlastung: Bei Kleinbränden, Brandgeruch lediglich, auch bei der technischen Hilfeleistung bei Unfällen mit Zweirad oder PKW muss zwingend kein Führungsdienstgrad dabei sein. Unter der Rubrik Neuanschaffung, verbunden mit dem Dank an den Landkreis, war die neue Sandsackfüllanlage, die bei der Feuerwehr in Bergheim stationiert ist und zusammen mit Unterstall betreut wird, und die neue Schutzkleidung für die Führungskräfte zu vermelden.

In deren Riege gibt es eine personelle Änderung: Der Burgheimer Alexander Bauer ist neuer Kreisbrandmeister Führung und Kommunikation, Vorgänger Tobias Gebauer ist jetzt für den Bereich 6 Schrobenhausen zuständig.

Ganz wichtig, wo Neuanschaffungen von Fahrzeugen anstehen: Die Euro 5-Norm bleibt jetzt bis Ende 2019 zulässig. Und endgültig keine Eile: Die Zukunft der digitalen Alarmierung in Bayern steht absolut noch in den Sternen - mit einem Fragezeichen obendrein, ob sie überhaupt kommt. Erste Versuche mit einer speziellen FF-App laufen, die Begeisterung der Aktiven dafür hält sich freilich in Grenzen.