Pöttmes
Schindele hört auf

Pöttmeser Bürgermeister kandidiert nicht mehr

18.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:57 Uhr
Schluss mit dem Rathaus: Franz Schindele will in zwei Jahren in Pöttmes als Bürgermeister aufhören. −Foto: Foto: DK-Archiv

Pöttmes (DK) Der Pöttmeser Bürgermeister Franz Schindele geht in zwei Jahren in den politischen Ruhestand.

Das verkündete der Politiker jetzt im Gemeinderat. "Ich wäre am Ende der nächsten Amtszeit fast 70 Jahre alt", sagt Schindele, der 2008 ins Amt kam, im Gespräch mit unserer Zeitung. "Man kann diesen Job nur machen, wenn man voll leistungsfähig ist. " Und ob er das mit 70 Jahren noch sei, könne man ja nicht wissen.

Er sei schon mehrfach darauf angesprochen worden, dass er das Amt doch auch ausüben könne, "ohne immer Vollgas zu geben". Das kommt für den Pöttmeser Bürgermeister aber nicht in Frage. Außerdem sei es nicht falsch, wenn man die Aufgabe in andere Hände lege. Irgendwann werde jeder betriebsblind.

In Pöttmes war es seit einiger Zeit kein Geheimnis mehr, dass Schindele keine dritte Periode anstrebt. Dass er es jetzt öffentlich gemacht hat, hat auch damit zu tun, dass die Fraktionen nun definitiv Bescheid wissen und sich nach möglichen Kandidaten umsehen können. Diese zu finden, dürfte nicht einfach sein: Die Anforderungen an den Sachverstand und zugleich die immense zeitliche Beanspruchung über die normalen Arbeitszeiten hinaus an Wochenenden und Abenden locken nicht gerade Heerscharen von Bewerbern an, die in anderen Jobs vielleicht ähnlich viel verdienen könnten, dafür aber nur 40 und nicht 70 und mehr Stunden pro Woche im Dienst sind. Außerdem müssen sie gewillt sein, einen festen Arbeitsplatz zugunsten eines anderen zu verlassen, von dem nicht sicher ist, dass er länger als sechs Jahre währt.

Carina Lautenbacher