Rohrenfels
Verkehrsüberwachung und Internet

Bei der Bürgerversammlung in Rohrenfels gibt es wenig Diskussionsbedarf

24.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr

Gut besucht war die Bürgerversammlung in Rohrenfels, obwohl es keine Reizthemen zur Zeit gibt - Bürgermeister Wigbert Kramer brauchte nur knapp eineinhalb Stunden einschließlich Diskussion und Fragerunde. - Foto: Hammerl

Rohrenfels (DK) Lebhafte Diskussionen schlossen sich den Vorträgen von Bürgermeister Wigbert Kramer und Verwaltungsangestellter Linda Graf auf der Rohrenfelser Bürgerversammlung an. Schnelles Internet, Schuldenstand, Verkehrsüberwachung, Naturschutz und Dorfladen interessierten.

Zunächst aber legte Kramer Rechenschaft ab. Die Arbeiten am neuen Kanalnetz nach Neuburg seien abgeschlossen, die Kalkulation ebenfalls, wobei die veranschlagten Kosten lediglich um 0,5 Prozent überschritten wurden - statt 3,05 Millionen wurden 3,085 Millionen ausgegeben.

Nun soll das alte Kanalnetz saniert werden, in das derzeit bei Starkregen oder Schneeschmelze sehr viel Fremdwasser eindringt. Die Kommune habe sich für das Inlinerverfahren entschieden, wodurch 130 000 Euro im Vergleich zum herkömmlichen eingespart werden. Die Arbeiten sollen im Frühjahr beginnen.

Weitgehend abgeschlossen ist die Straßen- und Gehwegsanierung in Rohrenfels. "Nur der Baierner Moosweg macht uns Sorgen", erklärte der Bürgermeister. Der Weg sei zwar ausgebessert worden, langfristig aber "kommen wir nicht um eine Asphaltdecke herum". Nach langen Vorarbeiten sei nun die Ampelanlage an der Kirche in Betrieb. Die Beleuchtung am Geh- und Radweg in Wagenhofen konnte kostengünstig zu Beginn der dunklen Jahreszeit verwirklicht werden. Leicht verzögert soll die Erschließung des Baugebietes "Waldweg" in Ballersdorf erst im kommenden Frühjahr beginnen. Preise stehen noch nicht fest.

Lob hatte Kramer für das Kindergartenpersonal, das sich stets neuen Entwicklungen anpassen müsse. Da wieder mehr Kinder geboren würden und Krippenplätze gesetzlich garantiert seien, werde Rohrenfels wohl erweitern müssen und dafür das Sonderförderprogramm des Freistaates nutzen, mit dem 85 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst werden. Auch für Senioren wird etwas getan in Rohrenfels. Kramer verwies auf die von den Seniorenbeauftragten Elfriede Preschl und Manuela Heckl angebotenen Spielenachmittage im Gemeindehaus, die jedermann offenstünden.

Nachdem der aus Bundesmitteln bezahlte Masterplan für den Breitbandausbau vorliegt, soll nun der Glasfaser-Ausbau vorangetrieben und auch die entlegeneren Ortsteile Ergertshausen, Neustetten, Krelles- und Fesenmühle flächendeckend mit mindestens 50 Mbit pro Sekunde versorgen. Da sich Klagen der Bürger über das unzureichende Mobilfunknetz häuften, hat die Verwaltung mit der Telekom Kontakt aufgenommen. Vier Standorte für einen Mobilfunkmast seien in der engeren Wahl, von denen einer präferiert werde. Allerdings werde sich der Mobilfunkausbau erst in etwa anderthalb Jahren realisieren lassen.

Die Asylbewerber lebten - abgesehen von einem beim Kochen ausgelösten Schwelbrand - unauffällig in der Gemeinde, teilte Kramer mit.

Der Umzug der Verwaltungsgemeinschaft nach Kreuth sei nicht nur aufgrund der steigenden Mitarbeiterzahl, sondern auch "wegen veränderter Raum- und Platzvorschriften zwingend notwendig". Erfreulich nannte der Bürgermeister, dass Geschwindigkeitsüberschreitungen seltener würden, so dass die kommunale Verkehrsüberwachung ausgesetzt werde. Das sahen die Bürger jedoch ganz anders. Mehrere Teilnehmer äußerten mit dem Argument, "schließlich geht es um unsere Sicherheit" Unverständnis für die Entscheidung,. Hintergrund ist, dass aktuell Einnahmen von 40 000 Euro gerade so die Ausgaben decken, Tendenz fallend. Die Gemeinde dürfe aber kein Minus damit machen, erklärte Wigbert Kramer. Die Überwachung werde zunächst ausgesetzt, nicht endgültig abgeschafft. Die Polizei werde blitzen und die Smileys blieben im Einsatz, beruhigte er die Bürger.

Moniert wurde der auf 50 Euro angehobene Erhaltungsaufwand für den Friedhof, der deutlich höher liege als beispielsweise in Neuburg. Linda Graf erklärte, die Aufsichtsbehörde habe die Erhöhung vorgegeben, da die Gebühren nicht kostendeckend waren.

Auch die Gemeindeentwicklung wurde angesprochen: Kramer erklärte, er erwarte bis Jahresende einen Bescheid. Auf seine Nachfragen hätte er nur Ausreden wie "Sachbearbeiter sind krank" erhalten.

Zum Thema Grünflächenpflege kritisierten Josef Vogt und Siegfried Lindner, dass die Pflegemaßnahmen übertrieben, unter anderem Weidenkätzchen abgeholzt und Blumenwiesen in voller Blüte gemäht würden.