Rohrenfels
Einige Baustellen geplant

Die kleinste Gemeinde im nördlichen Landkreis hat 2018 einen vollen Kalender

19.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Foto: Winfried Rein

Rohrenfels (DK) Priorität hat in der Gemeinde Rohrenfels 2018 der Neubau des Kindergartens - das stellt Bürgermeister Wigbert Kramer (CSU) klar.

Dabei hat die Gemeinde in diesem Jahr noch so einiges anderes vor: Umzug der Verwaltungsgemeinschaft, Kanalsanierung oder auch Baugebiete.


Direkt hinter dem "alten" Kindergarten aus dem Jahr 2009 soll der Neubau des zweiten Kindergartens entstehen. Der sei "zwingend notwendig" geworden angesichts all der neuen Anmeldungen. Auf zwei Geschossen soll der neue Bau irgendwann drei Kindergarten- und zwei Krippengruppen beherbergen. Etwa eine Million Euro wird das Projekt kosten, allerdings hofft die Gemeinde auf Förderungen.

Zuvor ist allerdings noch der Umzug der VG nach Kreut voraussichtlich im Mai geplant. Die erhoffte Buslinie von Neuburg nach Kreut bezeichnet Kramer aber angesichts der finanziell angeschlagenen Lage der Stadtwerke Neuburg als "Wunschtraum". Kein Wunschtraum ist allerdings die Verbesserung des Mobilfunknetzes im Gemeindebereich. Gleich zwei Mobilfunkmasten sind geplant. O2 hat das Umfeld des Wertstoffhofes ins Auge gefasst, die Telekom plant einen Masten auf dem Berg zwischen Rohrenfels und Wagenhofen.

Ein weiteres großes Projekt der Gemeinde ist nach langer Vorarbeit endlich auf der Zielgeraden: In wenigen Tagen entscheidet sich bei einem Termin mit den Verantwortlichen des Amtes für ländliche Entwicklung, ob und in welcher Höhe Rohrenfels Förderungen für die Dorferneuerung erhält. Doch Kramer ist sehr zuversichtlich - "wir haben lange genug gewartet". Mit dem Geld sollen gleich mehrere Orte in der Gemeinde "aufgehübscht" werden: zum einen der Vorplatz des Gemeindehauses, zum anderen die Kirchplätze in Rohrenfels und Wagenhofen - "das sollen Schmuckstücke werden", so Kramer. Auch ein geplanter Dorfladen gehört zur Dorferneuerung. Die Arbeitsgruppe dafür habe Ende November aber einen Dämpfer erhalten, "weil die Reaktionen aus der Gemeinde nicht so waren, wie erhofft". 20 050 Euro seien bei Zeichnungsfrist zusammengekommen, benötigt werden allerdings 80 000. Jetzt setzt Kramer seine Hoffnungen auf einen privaten Investor. All diese Punkte werden wohl 2,5 Millionen Euro verschlingen, wovon 50 bis 60 Prozent als Zuschuss zurückfließen. "Aber auch die Hälfte von 2,5 Millionen ist für eine kleine Gemeinde wie Rohrenfels nicht auf einen Schlag zu stemmen", sagt Kramer. Im Frühjahr greift Rohrenfels dann eine weitere Baustelle an: Eventuell noch vor Ostern geht es an die Sanierung des Kanals. Am 1. Februar werden die Bürger Wagenhofens, die die Maßnahme hauptsächlich betrifft, von der Gemeinde und der Baufirma, die mittlerweile feststeht, informiert. Die Gemeinde hat sich bei diesem Projekt für ein sogenanntes Inliner-Verfahren entschieden. Das heißt, dass die etwa 65 Jahre alten, undichten Rohre nicht ausgetauscht, sondern innen mit einer Folie ausgekleidet werden. Und in dieser Entscheidung fühlt sich Kramer bestätigt: "Heute weiß ich, dass uns diese Entscheidung noch mehr Geld einspart, als die 130 000, die wir noch 2017 geschätzt haben." Innerhalb von zwei bis drei Monaten soll die Maßnahme abgeschlossen sein.

Auch im Frühjahr, genauer gesagt im März, soll der Startschuss der Erschließung des neuen Baugebietes in Ballersdorf fallen. 25 Parzellen werden dort entstehen. Wie viel der Quadratmeter die Bauherren schlussendlich kosten soll, darauf möchte sich Kramer noch nicht festlegen. Nur so viel: "Mit der aktuellen Wirtschaftslage verteuern sich auch die Kosten für die Erschließung. Das werden auch die Käufer zu spüren bekommen." Der Kaufpreis soll aber bald Thema im Gemeinderat sein. Auch in Ergertshausen werden acht bis zehn Grundstücke entstehen. In Wagenhofen ist man aber noch nicht so weit: Hier sucht die Gemeinde noch nach Ausgleichsflächen. Dort sollen auch Gewerbeflächen entstehen. Neben all diesen Aufgaben hat Kramer noch zwei Probleme im Auge: Für die Mitarbeiter des Bauhofs möchte er genauso wie für die Feuerwehrleute aus Wagenhofen ein Quartier mit mehr Platz.

Doch auch angesichts all dieser Investitionen beurteilt Kramer die finanzielle Situation der Gemeinde "positiv". 2017 standen dem Haushalt mit einem Volumen von 5,56 Millionen Euro 1,66 Millionen Euro Schulden gegenüber. "Wir müssen investieren, um als Gemeinde voranzukommen."