Rennertshofen
Solarpark am Kienberg geplant

Rennertshofener Gemeinderat gibt grünes Licht für Anlagen des Ingolstädter Unternehmens Anumar

22.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:38 Uhr

Die beiden Geschäftsführer Markus Brosch (links) und Andreas Klier im Neuburger Solarpark. Die Ingolstädter Unternehmer betreiben Anlagen in Deutschland und bald auch in Chile. ‹ŒArch - foto: Schanz

Rennertshofen (DK) Das Ingolstädter Unternehmen Anumar will einen 5,5 Hektar großen Solarpark mit vier Megawatt Leistung am Kienberg errichten. Gegen die Stimme von Bernhard Weigl (CSU) gab der Rennertshofener Gemeinderat am Dienstagabend grünes Licht. Bürger sollen sich beteiligen können.

Der Kienberg könnte sich zum Zentrum für regenerative Energien im Rennertshofener Gemeindegebiet entwickeln, denn zwischen den beiden Windrädern soll ein großer Solarpark entstehen. Wenn er realisiert wird, würde die Marktgemeinde über 100 Prozent des Eigenbedarfs an Strom selbst und über erneuerbare Ressourcen erzeugen.

Bereits 2008 hatte der Gemeinderat einen ersten Aufstellungsbeschluss abgesegnet, damals noch für eine weitaus größere Fläche. Doch die Idee versandete, als der Bund die Förderung für Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen kürzte. Nun hat der Staat nachjustiert, und solche Solarparks lohnen sich offenbar wieder. Andreas Klier und Markus Brosch nehmen die Idee ihres einstigen Arbeitgebers nun wieder auf - beide haben sich aber in der Zwischenzeit zu Jungunternehmern gemausert. Mit ihrer Ingolstädter Firma Anumar betreiben sie mehrere Projekte in der Region und ganz Deutschland, weitere sind in Chile in der Entwicklung, wo regenerative Energien hoch im Kurs stehen. Wer Anlagen des sieben Mitarbeiter starken Unternehmens ansehen möchte, muss nur nach Neuburg in den Ochsengründlweg gehen, wo seit 2014 4000 Module Sonnenstrom erzeugen. "Der Solarpark auf dem Kienberg soll etwa viermal so groß werden, wie der am Ochsengründlweg", sagt Geschäftsführer Andreas Klier.

Knapp 15 000 Module sollen vier Megawatt Leistung erzeugen und damit im Vergleich zu Kohlekraft 2,5 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen helfen. "Es gibt einiges, was für den Standort spricht. Er liegt oben am Berg an einem leichten Südhang", erklärt Klier. "Das Projekt wäre ein echter Beitrag dazu, die Gemeinde Rennertshofen zu einer Energiegemeinde zu machen", wirbt der Geschäftsführer. "Mit grüner Energie, die hier erzeugt wird, lässt sich auch Gewerbe ansiedeln."

Klier ist sich sicher, dass sich die aufgeständerten Anlagen ohne Betonfundamente gut ins Landschaftsbild einfügen. Denn nach den Plänen, die im Gemeinderat vorgestellt wurden, wird das ganze Areal mit einer drei Meter breiten Hecke umkränzt. "Eine Blendung kann laut Bauträger ausgeschlossen werden", sagt Verwaltungsgeschäftsleiter Odo Utschig.

Gegen die Stimme des Ammerfelder Gemeinderats Bernhard Weigls, der sein Veto in der Sitzung nicht erklärte, beschlossen die Rennertshofener Volksvertreter, das Verfahren weiterzubetreiben. Die notwendige Änderung des Flächennutzungs- und Bebauungsplanes passierte ebenfalls das Gremium.

Die Gemeinderäte regten an, eine Bürgerbeteiligung möglich zu machen, und Anumar sagte zu. "Das war der Wunsch des Gemeinderates und dem wollen wir nachkommen", sagt Klier. Eine Variante wäre, Anteile zu verkaufen. "Es soll auch möglich sein, dass die Bürger den Strom selber bekommen. Wir sind in Verhandlungen mit einem Energieerzeuger, um einen Regionaltarif zu schaffen", sagt der Geschäftsführer. Wie dieser konkret aussehen könnte und wie die Bürgerbeteiligung gestaltet wird, ist noch offen. Zunächst einmal gelte es, das Genehmigungsverfahren weiterzutreiben und die Anlagen aufzustellen. In acht Monaten bis einem Jahr könnte laut Klier der erste Strom fließen, wenn alles glattgeht.

"Ich denke, das ist eine richtig gute Sache", sagt Bürgermeister Georg Hirschbeck (CSU). Auch Speichertechniken wurden angesprochen, was beim Gemeinderat gut ankam. Gerade in der Widerstandsgemeinde gegen die Stromtrasse würde eine eigene, grüne Stromproduktion gut in die Argumentation der Bürgerinitiative passen. Nun müsse man abwarten, wie die Kienberger auf die Pläne reagieren.