Rennertshofen
Stolpersteine auf Weg zum Sportplatz

Domizil für FC Rennertshofen: Marktgemeinderat arbeitet Einwände von Kritikern ab

20.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr

Rennertshofen (DK) Ein Sportgelände und Schweißperlen passen bekanntlich zusammen. So hat der Rennertshofener Marktgemeinderat am Dienstag in einer Mammutsitzung einen Langstrecken-Hürdenlauf der bürokratischen Art absolviert, um voranzukommen beim Areal des FC Rennertshofen.

Die juristischen Stolpersteine und verfahrensrechtlichen Hürden der öffentlichen Auslegung ging Bürgermeister Georg Hirschbeck (CSU) betont konzentriert und ohne Eile an. Anstatt Einwendungen und Anregungen im Schnellverfahren durchzugehen, ließ er Landschaftsarchitektin Gertrud Bittl-Dinger vom Büro Eger und Partner jede einzelne ausführlich verlesen. "Es war mir wichtig, das alles sauber abzuarbeiten", erklärte Hirschbeck hinterher.

Denn nicht alle Bürger freuen sich über das neue Areal für Sport, Jugend und Gemeinschaft. Besonders in Treidelheim gibt es Widerstand gegen das Gelände auf der anderen Seite der Staatsstraße 2047. So kritisierten Bernhard und Irmgard Baur aus Treidelheim, der Eingriff ins Landschaftsbild sei enorm, das Thema erfordere "Sensibilität, wie man sie von Auswärtigen (auch aus Augsburg) nicht erwarten kann". Diese Spitze gegen ihr Architekturbüro ließ Bittl-Dinger offensichtlich kalt, sie hielt sich lieber an Vorschriften und Richtwerte und arbeitete anhand derer eine Einwendung nach der anderen ab. Überdimensioniert sei das Gelände, Lärmemissionen seien nicht berücksichtigt, der Straßenverkehr gefährdet, Alternativen seien nicht hinlänglich geprüft worden: So lauteten die Kritikpunkte. Ein Anwohner fühlte sich gar in seinen Grundrechten eingeschränkt.

Fast immer einstimmig nahm das Gremium die Punkte zur Kenntnis, blieb aber bei seinen Plänen. Denn gerade der Lärmschutz und die Sicherheit der Zufahrten waren bereits im Vorfeld berücksichtigt worden. "Das Sportgelände war nur auf Zeit gepachtet von der Firma Kettlitz. Wir mussten weg", erklärte Hirschbeck noch einmal die Hintergründe. Alternativen seien genau geprüft worden, in Rennertshofen aber an Grundstückseignern gescheitert. "Irgendwann läuft die Zeit ab, man kann nicht darauf warten, dass es mal eine biologische Lösung gibt", sagte er.

Einige Anregungen sollen nun noch in die Pläne eingearbeitet werden, wie etwa eine Einschränkung von akustischen Hilfsmitteln wie Vuvuzelas bei Fußballspielen. Auf Anregung von Ludwig Bayer (FW) sollen die ökologischen Ausgleichsflächen so gering wie nur möglich gehalten werden.

Auch die Einwendungen der Träger öffentlicher Belange wurden berücksichtigt. Letztlich meisterte das Gremium aber alle bürokratischen Hürden - so geht das Verfahren in die nächste Phase: die zweite öffentliche Auslegung.