Rennertshofen
Rasche Hilfe im Notfall

Die First Responder in Rennertshofen rückten im vergangenen Jahr 164-mal aus – und retteten einer Frau das Leben

16.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:25 Uhr
Schauen gemeinsam auf eine erfolgreiche Jahresbilanz zurück: Notarzt Alexander Hatz (links) und Christian Ehrnstraßer, Gruppenführer der First Responder in Rennertshofen. −Foto: Heumann

Rennertshofen (lm) Eine schönere Anerkennung für ihre ehrenamtliche Arbeit hätten die First Responder in Rennertshofen nicht erfahren können: Alexander Hatz aus dem ärztlichen Leitungstrio des Rettungsdienstes brachte eine Bestätigung zur Jahresversammlung ihres Fördervereins mit: Sie haben einen Menschen vor dem sicheren Tod gerettet.

Es war zu Jahresbeginn in der Musikmanege: Eine 75-Jährige kollabierte. Bis nach knapp 15 Minuten der Notarzt aus Neuburg eintraf, hatten die Ehrenamtlichen der First Responder alle notwendigen Handgriffe eingeleitet. Ohne diese rasche Hilfe, bestätigte der Arzt, hätte die Frau nicht überlebt. Für die Einsatzkräfte gab es jetzt eine Urkunde, die in Zukunft für exemplarische Leistungen vom Team um Alexander Hatz vergeben wird. „Man fährt als Notarzt einfach entspannter zu einem Einsatz, wenn man weiß, dass First Responder schon vor Ort sind“, sagte er.

Dass auf die Rennertshofener Verlass ist, weiß auch die Rettungsleitzentrale, die sie auch über die Gemeinde- und sogar über die Landkreisgrenzen hinaus zum Einsatz beordert. 164-mal mussten die Aktiven um Christian Ehrnstraßer im Vorjahr ausrücken, in den ersten Monaten 2015 zählt man bislang 45 Einsätze. Bürgermeister Georg Hirschbeck erinnerte aber auch an die Vorbereitungsphase: An die 100 Stunden Ausbildung muss ein First Responder hinter sich bringen, bevor er überhaupt zu einem Einsatz fahren darf.

Aufgabe des vom Arzt Lutz Mayer geleiteten Fördervereins ist es vor allem, Geld zu beschaffen. Dies war 2014 sehr erfolgreich. Doch dürfen 8000 Euro „Überschuss“ nicht darüber hinwegtäuschen, dass auf der Einnahmenseite eine Einzelspende über 10 000 Euro von einem anonymen Geber gegenübersteht, ohne die es anders aussähe. Insgesamt nahm der Förderverein, der mit 344 einen neuen Höchststand an Mitgliedern vorzuweisen hat, gut 17 000 Euro an Spenden und 11 000 Euro an Mitgliedsbeiträgen ein. Dafür muss der Unterhalt für das Einsatzfahrzeug bestritten werden, für dessen Ersatz in einigen Jahren mit der Grundstockbildung jetzt begonnen wird. 10 000 Euro hat der Verein für die Anschaffung der Einsatzjacken aufgewendet, Helme und Handschuhe kamen hinzu. Jetzt steht die Umrüstung auf den neuen Digitalfunk an. Die First Responder wie in Rennertshofen tragen laut Alexander Hatz dazu bei, dass der Landkreis eines der am besten ausgerüsteten Rettungssysteme in Bayern hat.