Rennertshofen
Gemeinsam stärker werden

Arbeitsgemeinschaft Urdonautal startet Bürgerbeteiligung bei interkommunaler Zusammenarbeit

08.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:50 Uhr

Amtierende und neu gewählte Bürgermeister waren zahlreich in Rennertshofen erschienen. Doch auch die Bürger sollen sich am gemeinsamen Konzept beteiligen. - Foto: Müller

Rennertshofen (DK) Die zehn Gemeinden der Arbeitsgemeinschaft Urdonautal wollen mehr Zusammenarbeit wagen. Am Montagabend fand im DiDa in Rennertshofen die Auftaktveranstaltung für die Bürgerbeteiligung statt.

Die zehn Gemeinden wollen sich mit finanzieller Hilfe der Regierung von Oberbayern attraktiver gestalten. Das ist die Hauptaussage des Interkommunalen Entwicklungskonzeptes der Arbeitsgemeinschaft Urdonautal.

Eine Verbesserung der Nahversorgung, neue Wohnmodelle, die Belebung des jeweiligen Ortskerns und hauptsächlich die Umsetzung neuer Ideen – das waren Punkte, die den Bürgermeistern am Herzen liegen und von denen sie hoffen, sie im Rahmen dieses interkommunalen Konzepts gefördert zu bekommen. Bergheim, Burgheim, Dollnstein, Egweil, Ehekirchen, Nassenfels, Oberhausen, Rennertshofen, Rohrenfels und Wellheim nehmen daran teil.

Knapp 70 Personen hatten sich von 19 bis 21.30 Uhr Zeit genommen, um sich informieren zu lassen. Robert Husterer, der Bürgermeister von Wellheim und gleichzeitig Vorsitzender, eröffnete den Abend und gab kurz darauf das Wort an Claus Sperr und Jochen Baur weiter. Sie vertraten die Firmen Planwerk aus Nürnberg und SEP aus München, die die Planung des Konzeptes übernehmen. Planwerk wird dabei vor allem die Schwerpunkte Bevölkerung, Wirtschaft und Einzelhandel bearbeiten, während sich SEP um Verkehr, Städtebau und Landschaft kümmert. Ondine Köber, die ebenso wie Baur für SEP im DiDa war, betonte aber, dass es „wahnsinnig viele Überschneidungen der Bereiche“ gebe.

Nach einem Bericht über die aktuelle Situation in den Gemeinden durften die Anwesenden ihre Ansichten teilen. Auf grünen Zetteln für positive Aspekte und roten Zetteln für negative durfte jeder seine persönlichen Wünsche, Kritik und Anregungen aufschreiben. Letztlich gab es fast doppelt so viele Kritikpunkte wie positive Vermerke. Beispielsweise mangele es an öffentlichen Verkehrsmitteln – der ÖPNV kam nicht gut weg. Schlecht ausgeschilderte Wanderwege, aussterbende Ortskerne, eine ungenügende Nahversorgung und die fehlende Kommunikation innerhalb der Gemeinden wurde kritisiert. Positiv wurden jedoch die attraktive Landschaft, die an sich gut zu erreichende Lage und ein gutes Miteinander hervorgehoben.

Bei einer Podiumsdiskussion mit fünf amtierenden Bürgermeistern kamen eben diese Kritikpunkte auch immer wieder zur Sprache. Anna Wieczorek, eine der zuständigen Baudirektorinnen der Regierung von Oberbayern, die am Montagabend extra nach Rennertshofen gekommen war, fasste den Konsens in der anschließenden Gesprächsrunde so zusammen: „Die Bürger müssen ihre Ideen anbringen und den Planern mitteilen. Dann ist es unsere Aufgabe, herauszufiltern, wo man das fördertechnisch unterbringen kann.“ Ein solches Konzept koste immerhin ganz schön viel Geld und wenn die Planer nur das Offensichtliche ändern, dann sei eigentlich ein Großteil des Geldes „für die Katz“, so Wieczorek.

Schlussendlich riefen der Vorsitzende Robert Husterer und die Planer noch einmal zu einer weiteren Aktion für die Bürgerbeteiligung auf, die am 26. April stattfinden wird. Die sogenannte „Planungswerkstatt“ ist eine ganztägige Veranstaltung, in der jeder Bürger aus dem Planungsbereich mitsprechen und seine Ideen anbringen kann. Wer sich informieren möchte, der kann sich auf der Internetseite www.urdonautal.info umsehen.