Rennertshofen
Furioser Start in die närrische Zeit

Fidelitas zündet beim Krönungsball in Rennertshofen ein Programmfeuerwerk

07.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr

−Foto: Hammerl, Andrea, Karlshuld(Grash

Rennertshofen (DK) In Rennertshofen startet alljährlich der Fasching im Landkreis. Und auch heuer hat die Fidelitas 85 ein fetziges Programm zu bieten. Es regieren nun Prinz Christoph I. (Pichler) und Prinzessin Nadine I. (Striegl) sowie das Kinderprinzenpaar Tim I. (Reichel) und Lea I. (Hofbeck).

Um Nachwuchs muss der Fidelitas nicht bange sein, das wird schon beim ersten Auftritt der Kindergarde klar, als 16 Bambini die Wikingerfäuste zur Titelmelodie von "Wickie" ballen und sich mutig ins Tanzgetümmel stürzen. Nach dem Ausflug in den hohen Norden legt die Kindergarde einen flotten Gardemarsch mit teils anspruchsvollen Schrittkombinationen vor und wagt sich auch schon etagenweise in die Höhe. Poppig dann der Auftritt der 14 Jugendlichen, nachdem das starke Kinderprinzenpaar sich mit "A Thousand Years" in die Herzen der Zuschauer getanzt hat. Die neunjährige Prinzessin ist einfach reizend, strahlt die Freude an Amt und Tanz aus und genießt offenbar jede Sekunde an der Seite ihres ein Jahr älteren Prinzen, der sie gekonnt übers Parkett führt und keine Mühe mit Hebefiguren hat. Für Präsidentin Tanja Gebert ist es besonders schön, "ein Mädchen zur Kinderprinzessin zu krönen, dessen Mutter das auch einmal werden wollte". Wie das Leben so spielt, war sie selbst damals Kinderprinzessin Tanja I. geworden, für Leas Mutter hatte es sich dann nicht mehr ergeben. "Jetzt freue ich mich mit ihr", sagt Gebert.

Durchs Programm führt Kinderhofmarschall Paul Stolte, der eine Hofmarschallin mitgebracht hat, wie er Jasmin Reiter kurz vorstellt. Wer wann ins Mikro sprechen darf, da sind sich die beiden anfangs nicht ganz einig - Hofmarschall Klaus Hager und die Zuschauer vorne sehen es mit Amüsement - doch das ist bald ausgehandelt.

Das große Prinzenpaar fühlt sich offensichtlich im Showteil am wohlsten, bei den heißen Rhythmen blüht Prinzessin Nadine auf. Während Prinz Christoph ein alter Hase ist und vor zehn Jahren bereits Kinderprinz der Fidelitas war, ist die 19-Jährige aus Straß sozusagen Senkrechtstarterin - sie beginnt ihre Tanzkarriere bei der Fidelitas gleich als Prinzessin. Die Gardemädels werfen ihre Beine in die Höhe beim klassischen Gardetanz und genießen die peppigeren Rhythmen des Showteils mit dem Prinzenpaar an der Spitze.
 
 

Ein Stimmungsgarant ist stets die Showeinlage, für die sich heuer Karolina Heimhilger, Korbinian Thim und Christina Knoll als "Die drei Tenöre" inbrünstig "singend" allerlei Verrenkungen unterziehen, die durch fest montierte Skistiefel ermöglicht werden - ein bekannter Gag, der aber immer wieder mitreißt. Dass der Krönungsabend ein Erfolg werden würde, hat Bürgermeister Georg Hirschbeck gleich gewusst, als er die stimmungsvoll geschmückte Mehrzweckhalle betreten und die Garden gesehen hat. "Überall glitzert es, die Garden sind eine Augenweide", stellt er fest. Auch Pfarrer Georg Guggemos ist als bekennender Faschingsfan mit von der Partie und wird dafür mit den Orden beider Prinzenpaare belohnt wie auch Burgheims Bürgermeister Michael Böhm, da sowohl der kleine Prinz als auch die große Prinzessin Burgheimer Leihgaben sind. Von den Klängen der Band Twister lässt sich das Publikum bis in die Nacht hinein auf die Tanzfläche locken, die von Anfang an in den Programmpausen eifrig genutzt wird.

Prinz von 1966 übergibt Orden

Rennertshofen (ahl) Tränen der Rührung fließen bei Marion Michalka, die gemeinsam mit Josef Spenninger beim Krönungsball der Fidelitas den FEN-Orden, den höchsten Orden, den die Europäischen Narren für besondere Dienste zu vergeben haben, erhält. Tanja Gebert würdigt sie als eine Frau, "die immer das macht, was gerade gebraucht wird". Eigentlich sei Michalka eher nebenbei zur Fidelitas gekommen, habe sich aber als Trainerin, an der Technik oder sonst unentbehrlich gemacht, ebenso 2015 als Prinzessin. Spenninger hat dagegen die klassische Karriere aufzuweisen, war Kinderhofmarschall, Tänzer, Prinz und ist heute Hahn im Korb unter den Trainern.

Als besonderen Gast begrüßt Gebert den 78-jährigen Peter Frauen, der 1966 der letzte Prinz der Vorgänger-Fidelitas war, die sich kurz darauf aufgelöst hatte. Die erste Faschingsgesellschaft in Rennertshofen war 1957 gegründet worden, nachdem es bereits 1955 einen Faschingsumzug - initiiert vom Fußballverein - gegeben hatte. Frauen überreichte seinen damaligen Prinzen-Orden und den seiner Frau an das aktuelle Prinzenpaar Christoph I. und Nadine I. fürs Vereinsarchiv.