Rennertshofen
Ein deutliches Ja zum Neubau

Rennertshofener Gemeinderat fällt einstimmige Grundsatzentscheidung zur Zukunft des Schulgebäudes

22.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Baustelle in spe: Die Rennertshofener Schule soll einem Neubau weichen. Darauf hat sich der Marktgemeinderat jetzt einstimmig geeinigt. Vorgesehen sind 15 Monate Bauzeit, realistisch ist eine Fertigstellung im übernächsten Jahr. - Fotos: Janda

Rennertshofen (DK) Rennertshofen bekommt eine neue Schule: Einstimmig hat der Marktgemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend einen Neubau der Bildungseinrichtung im Grundsatz beschlossen. Die Kosten liegen bei knapp zehn Millionen Euro. Eine Sanierung ist damit endgültig vom Tisch.

Am Ende ging alles ganz schnell: Einstimmig beschloss das Gremium, den im Jahr 2013 gefassten Beschluss für eine Sanierung der Schule aufzuheben und gleichzeitig den Neubau der Bildungseinrichtung voranzutreiben. "Was wir heute entschieden haben, soll in eine zukunftsfähige Schule für Kinder, Eltern und Lehrer münden", stellte ein sichtlich zufriedener Bürgermeister Georg Hirschbeck nach dem Votum fest. Damit endet ein langjähriger Prozess, der den Marktgemeinderat bereits in der vorherigen Wahlperiode beschäftigt hatte. CSU-Politiker Hirschbeck, selbst Befürworter des Neubaus, sieht darin den besten Weg für die Einrichtung - ebenso wie der Rest des Gremiums.

Ausschlaggebend dafür waren vor allem die vielen Vorteile, die ein neues Gebäude gleich neben dem jetzigen Schulhaus bietet und die der zuständige Planer Jan Schmid (Foto) den Gemeinderäten vorstellte. Bedeutendster Faktor dürften dabei die Kosten sein; für einen Neubau dürften demnach knapp zehn Millionen Euro anfallen, für eine Generalsanierung wären es rund 11,5 Millionen Euro - davon etwa eine Million für eine Übergangslösung in Containern. Beim Neubau fällt dieses Provisorium weg, einzig einige Klassen müssen in einen anderen Gebäudetrakt ziehen. Und auch die Nebenkosten wären bei einer Sanierung des Bestands um rund 400 000 Euro teurer, unter anderem durch höhere Honorare. Welche Überraschungen die Bausubstanz sonst noch bereithält, vermochte Schmid freilich nicht zu sagen. "Wir gehen aber von einem normal belasteten Gebäude aus."

Dass die Schulfamilie in Zukunft genauso viel Platz wie jetzt haben wird, ist unterdessen so gut wie ausgeschlossen. Den derzeit 2192 Quadratmetern stehen im Raumprogramm der Regierung von Oberbayern 1544 Quadratmeter gegenüber. Was freilich nicht heißt, dass die Gemeinde nicht größer bauen darf. "Mehr Fläche zu haben, ist natürlich schöner, aber dann müssen Sie auch mehr bezahlen", erinnerte Schmid in seinen Ausführungen. Denn den staatlichen Zuschuss über 2,7 Millionen Euro gibt es nur für besagte Fläche, weitere Wünsche sind nicht förderfähig. Die Gemeinde muss also auf jeden Fall mindestens 7,15 Millionen beisteuern.

Vor allem aus den Reihen der FW-Fraktion kamen Zweifel, ob die in München festgelegten Maße ausreichend sind. Peter von der Grün warnte davor, das pädagogische Konzept der Schule außer Acht zu lassen. "Ich weiß außerdem aus Gesprächen, dass es vorteilhaft wäre, ein paar Quadratmeter mehr zu haben", berichtet er. Im Detail ging es dabei vor allem um die acht Klassenzimmer, die laut Raumprogramm jeweils zur Hälfte bei 60 und bei 66 Quadratmetern liegen. Der Hinweis des Bürgermeisters, dass diese Vorgabe noch bis vor zwei Jahren bei 56 Quadratmeter lag, änderte an den Wünschen nichts.

Rückendeckung bekamen die Freien Wähler von Schulleiterin Marianne Stößl, die sich als einstige Befürworterin einer Sanierung eigenen Worten zufolge "mittlerweile für einen Neubau erwärmen kann". Sie tendiere jedoch ebenfalls dazu, kein Klassenzimmer mit weniger als 66 Quadratmetern Fläche zu errichten. Darauf will die Rektorin auch bei den weiteren Besprechungen, an denen sie laut Hirschbeck beteiligt sein wird, weiter drängen.

Eine Möglichkeit zur Erweiterung des Gebäudes verbaut sich die Gemeinde Schmid zufolge mit einem Neubau indes nicht. Sollten die Schülerzahlen in einigen Jahren die Reaktivierung der derzeit ruhenden Mittelschule nötig machen, wäre ein zusätzlicher Trakt realisierbar. Ludwig Bayer (FW) wies schließlich noch darauf hin, die Schule so weit nach Norden zu rücken, dass zwischen Neubau und Kinderkrippe auch noch ein Kindergarten entstehen könnte. Auch das soll Inhalt der weiteren Planungen sein.