Rennertshofen
Grünes Licht für den Solarpark

Marktgemeinderat Rennertshofen fasst Grundsatzbeschluss für Kienberger Großprojekt

17.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr
Lange Beratungen, detaillierte Aufarbeitung: Im Marktgemeinderat Rennertshofen galt es am Dienstagabend, eine Fülle an Antragsunterlagen abzuarbeiten. −Foto: Schmitt

Rennertshofen (DK) Gegen die Stimme des Ammerfelder Gemeinderats Bernhard Weigl (CSU) hat der Marktgemeinderat Rennertshofen am Dienstagabend grundsätzlich grünes Licht für den großen Solarpark Kienberg gegeben. Nun ist das Landratsamt als Genehmigungsbehörde am Zug.

Schon beim ersten Punkt der Marktgemeinderatssitzung war klar: In diesem Gremium wird mehr als genau gearbeitet. Ludwig Bayer (FW) monierte einen Rechtschreibfehler im Protokoll der jüngsten Sitzung. Vielleicht nicht kriegsentscheidend, aber doch offenbar bemerkenswert. Und diese akribische Vorgehensweise zog sich durch die Mammutsitzung wie ein roter Faden. Hauptthema war der Solarpark Kienberg. Die Ausführungen des Landschaftsplaners Manfred Neidl über den bereits mehrmals überarbeiteten Flächennutzungs- und Bebauungsplans zogen circa 20 Abstimmungen nach sich. Alle Gemeinderäte waren damit einverstanden, nur Bernhard Weigl nicht. Unermüdlich hob als einzige Gegenstimme immer wieder seine Hand.

Ansonsten waren noch ein paar Kleinigkeiten in dieser Sache zu klären. Bayer regte an, nicht allzu hohe Bäume auf dem Areal zu pflanzen, da dies zu einer Ertragsminderung auf den angrenzenden Feldern führen könnte. Neidl schlug daraufhin Bäume "der zweiten Wuchsordnung" vor. Bayer meinte, man solle aber darauf achten, dass blühende Bäume, allerdings keine Obstbäume, in Betracht gezogen werden. Nach seiner Meinung würden sich Akazien am besten eignen. Hintergrund für ihn wäre eine verbesserte Situation für Insekten, vor allem für die bereits angeschlagene Population der Honigbienen. Bürgermeister Georg Hirschbeck (CSU) meinte dazu: "Eigentlich haben wir uns schon einmal für hohe Bäume entschieden, um einen Sichtschutz zu gewährleisten, aber es gibt bestimmt einen Mittelweg."

Nach weiteren Wortmeldungen, die aber alle einvernehmlich geklärt werden konnten, hatte schließlich der Solarpark die gemeindliche Hürde genommen. Grünes Licht aus Rennertshofen. "Nach diesem Grundsatzbeschluss werden die Änderungen von der Firma Anumar in die Pläne eingearbeitet, dann werden sie dem Landratsamt zur Genehmigung vorgelegt", erklärte Verwaltungsmitarbeiter Andreas Czerny.

Andreas Klier, einer der beiden Geschäftsführer der Ingolstädter Firma, zeigte sich froh über das Ergebnis. "Wir freuen uns sehr, dass sich der Marktgemeinderat in dieser Deutlichkeit für das Vorhaben ausgesprochen hat", sagte er, "jetzt geht die Arbeit erst richtig los". Ziel sei es, dass noch im Sommer der erste Sonnenstrom am Kienberg fließt.

"MÄNGEL" IN KOOPERATIONS-SATZUNG

Die Vorstellung und angedachte Beschlussfassung über die Unternehmenssatzung für das Kommunalunternehmen "iKommZ mittlere Donau gKU" wurde "wegen festgestellter Fehler in der Satzung" vertagt. Peter von der Grün (FW) erwähnte zwar, dass bereits fünf Gemeinden über die Satzung abgestimmt hätten, aber ihm war auch nicht klar, wie es bei solchen Mängeln dazu kommen konnte. Nun wird nachjustiert.

 

Der Antrag des Verschönerungsvereins Stepperg über die Neuanschaffung eines Aufsitzrasenmähers nahm erneut jeden Fluss aus der Versammlung. Wie bei öffentlichen Anschaffungen üblich und Gesetz, wurden Kostenvorschläge eingeholt. Drei Anbieter hatten ein Angebot abgegeben. Der Preis lag dabei zwischen 11 531 und 12 739 Euro. Aber eine Entscheidung für den billigsten Mäher fand nicht die Zustimmung aller Räte. Man wog günstigste und wirtschaftlichste Lösung gegeneinander ab und monierte dann, dass die Inzahlungnahme des alten Mähers nicht in den Voranschlägen mit eingeflossen war. Das alles unter dem Vorzeichen, dass der billigste Anbieter den angegebenen Preis nur noch drei Tage halten könne. Aus dieser eigentlich simplen Angelegenheit musste Bürgermeister Hirschbeck dann zwei gesonderte Abstimmungen machen, um zu einer für alle befriedigenden Lösung zu kommen. Letztendlich wurde der mittlere Anbieter gewählt, der alte Mäher wird freihändig zum Verkauf angeboten. Die Gemeinde trägt 100 Prozent des Kaufpreises und 50 Prozent der einmal anfallenden Reparaturkosten.

 

Die Anfrage des Caritasverbands Neuburg-Schrobenhausen über einen Zuschuss von 1000 Euro jährlich für die Nachbarschaftshilfe "Wir füreinander" wurde zügig und einstimmig beschlossen. Bereits seit 2010 fließt dieser Zuschuss, er wurde auch für 2018 und 2019 genehmigt.

 

Dem Antrag der Feuerwehr Ellenbrunn, das Gemeindewappen für Briefköpfe und Einladungen verwenden zu dürfen, wurde einstimmig entsprochen.

 

Die Entscheidung des Zweiten Bürgermeisters Alfred Ehrnstraßer, einen Bauantrag im Rahmen einer Eilentscheidung zu genehmigen, löste Diskussionen aus. Ebenfalls der Bauantrag zum Neubau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage brachte die Versammlung leicht aus dem Konzept, da der Antrag kurzfristig eingereicht wurde. Nachdem sich die Gemeinderäte aber die Pläne angesehen hatten, und mit dem anwesenden Bauherren einige Details besprochen waren, wurde das Vorhaben genehmigt. | lfs