Rennertshofen
38 Jahre im Dienste des Waldes

Bürgermeister Hirschbeck verabschiedet Förster Manfred Doege und ehrt langjährige Obmänner

01.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

Feierstunde im Herrenhof: Bürgermeister Georg Hirschbeck (von links), Altbürgermeister Ernst Gebert, Centa Müller, Josef Biber, Angela Rehm, Johannes Stoll, Ulrike Doege, Gerhard Rehm, Manfred Doege und Leonhard Müller. - Foto: Hamp

Rennertshofen (DK) Kompetenz und Engagement bescheinigte Bürgermeister Georg Hirschbeck im Gasthaus Herrenhof langjährigen Waldobmännern und dem Revierförster Forstamtsrat Manfred Doege, den er nach 38 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedete.

"Sie sind das Bindeglied zwischen Waldbesitzern, Jägern, Landwirten, den Bürgern und der Kommune und haben das Vertrauen aller", lobte der Bürgermeister die Geehrten. Dem Ruheständler wünschte er noch viele schöne Jahre in guter Gesundheit und bat die Waldobmänner um Unterstützung auch in der Zukunft.

Der scheidende Forstamtsrat Manfred Doege dankte für die reibungslose Zusammenarbeit mit den Obmännern und mit der Gemeinde Rennertshofen und deren Altbürgermeister Ernst Gebert, mit dem er 36 Jahre zusammengearbeitet habe und der immer ein offenes Ohr und eine offene Tür für ihn gehabt habe, "und er hat mir nicht zu viel dreingeredet", stellte Ruheständler Doege zufrieden fest. Er freue sich einerseits auf den Ruhestand, die Last der Termine falle ja nun weg, andererseits bedauere er, dass nun auch der Umgang mit vielen Gleichgesinnten Vergangenheit sei.

In seiner Amtszeit seien im Gemeindewald rund 60 Kilometer Waldwege gebaut worden, was die Bewirtschaftung sehr erleichtert habe. Der Wald, so Manfred Doege, habe eine vielfältige Funktion; er reinige die Luft, liefere Sauerstoff, federe das Klima ab, schütze den Boden vor Erosion, liefere Holz und diene allen Menschen zur Erholung. An der besonders schönen Umgebung Rennertshofens habe der Wald großen Anteil.

Bürgermeister Georg Hirschbeck verteilte nun Urkunden an den scheidenden Förster Manfred Doege und an langjährige Waldobmänner. Ein Waldobmann wird von den "Rechtlern" beauftragt im Wald nach dem Rechten zu sehen. Rechtler gibt es seit 1922. Die Gemeinden gaben damals notleidenden Landwirten das Recht, den Wald zu nutzen, mit der Verpflichtung ihn auch zu pflegen und zu erhalten. Dieses Recht ist an den Bauernhof gebunden. Der Rennertshofener Gemeindewald ist mit etwa 1000 Hektar einer der größten in Bayern. Ein Obmann überprüft im Durchschnitt einmal pro Woche seinen Waldabschnitt, sucht nach von Käfern befallenen Bäumen, kennzeichnet sie, überprüft den Holzeinschlag, die Lagerung und den Abtransport der geschlagenen Bäume und anderes. Außerdem stellt er die Verbindung zur Grundbesitzerin, der Gemeinde, her. Mit Abstand am längsten, nämlich seit 50 Jahren, bekleidet dieses Ehrenamt der Obmann Johann Stoll. "Das ging nur mit Liebe zum Wald und einem guten Verhältnis zum Förster Doege", erklärte er. Viel habe sich inzwischen geändert; habe man 1966 noch mit Beil und Handsäge gearbeitet, so hätten sich heute die Motorsäge und der Prozessor durchgesetzt. Ein Prozessor ist eine Maschine, die den zu fällenden Baum festhält, absägt und die Äste entfernt in einem Arbeitsgang.

Neben Johann Stoll wurden Leonhard Müller für 36 Jahre, Gerhard Rehm für 25 Jahre und Josef Biber für 21 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit geehrt.