Oberhausen
Oberhausen will zügig Bauplätze schaffen

Neuausweisung von Lärmschutzzonen um den Militärflugplatz eröffnet neue Möglichkeiten

19.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:15 Uhr

Ein Eurofighter landet am Nato-Flugplatz des Jagdgeschwaders 74. Die Lärmschutzzonen werden bald neu geregelt – und fallen enger aus. Arch - foto: Schanz

Oberhausen (lm) Die Gemeinde Oberhausen will rasch auf die neuen Lärmschutzzonen um den Militärflugplatz Zell reagieren. Schon für die nächsten Wochen kündigt Bürgermeister Fridolin Gößl die Aufstellung neuer Bebauungspläne an.

Oberhausen signalisiert jedenfalls uneingeschränkte Zustimmung für die ins Auge gefasste Neufestsetzung der Bereiche. Drei Jahre Stillstand für die Entwicklung seiner Gemeinde, so Gößl, seien dann vorbei.

Von den bisherigen Lärmschutzzonen sind nach Darstellung des Bürgermeisters rund 80 Prozent der Siedlungsfläche betroffen. Nur mit Ausnahmeregelungen konnte in der Vergangenheit oftmals überhaupt gebaut werden. Im Hinblick auf die Neufassung ging die letzten drei Jahre so gut wie gar nichts mehr. Die neuen Lärmschutzzonen bedeuteten „eine enorme Verbesserung“ für die Entwicklungsflächen Oberhausens. Die Gemeinde stimmt deshalb der Neuordnung nicht nur zu, sie „begrüßt“ diese ausdrücklich. Dies zu sagen, war Bürgermeister Fridolin Gößl ein echtes Anliegen.

Bald schon soll es in der aufstrebenden Gemeinde vor den Toren Neuburgs neue Baugebiete geben. „Wir machen uns zügig an die Aufstellung der Bebauungspläne“, sagte Gößl. Von Lärmschutzzonen und gemeindlichen Bebauungsplänen unbenommen passierten am Donnerstagabend zwei private Bauanträge zügig das Plenum.

Mehr Sorgen bereiten da die Bäume. Die Regelung ist klar: Der Beschnitt der Bäume im öffentlichen Raum ist – einzig und allein – Sache der Gemeinde. Doch helfen Anlieger offensichtlich gelegentlich etwas nach, und dies zudem nicht unbedingt fachgerecht. Pikant wird die Sache dann, wenn „man“ es zwar weiß, wer es war, offiziell indes nichts bekannt ist. Jetzt soll der Bürgermeister das Gespräch suchen – mit wem aber nun?

Auch hier sind sich zumindest die offiziellen Stellen alle einig: Auf dem von der Kirche in den gemeindlichen Zuständigkeitsbereich übergegangenen Friedhof in Sinning soll es ganz und ausschließlich bei den Grüneinfassungen für die Gräber bleiben. Dies mache gerade den besonderen Charakter des schönen Friedhofs aus. Einzige Ausnahme gilt bei neu angelegten Gräbern, die fürs erste mit Metall oder Holz eingefasst werden dürfen, aber nur bis zu einer Höhe von fünf Zentimetern. Und auch diese Einfassungen müssen wieder raus, sobald das Grab eingewachsen ist. Vor der Urnenwand ist eine neue Pflasterung vorgesehen.

Einvernehmen mit der Kirchenverwaltung auch in dem Punkt: Die Gemeinde mietet die Grünfläche hinter der Raiffeisenbank an, um dort einen Spielplatz für den Kindergarten anlegen zu können. Der Vertragsentwurf liegt derzeit bei der Diözese in Augsburg.

Es war ein Wunsch der Eltern: Die Mittagsbetreuung für die Schulkinder bleibt bis 16.30 Uhr ausgedehnt. Die Gebührensatzung sah den Fall bislang gar nicht vor. Die Staffelung jetzt: 35 Euro (zwei bis drei Stunden), 53 Euro (drei bis vier Stunden), und 71 Euro (vier bis fünf Stunden).

Ein 4,8-Millionen-Haushalt verursachte weniger Diskussionsbedarf als letztlich dann 140 Euro Zuschuss für den nächsten Ausflug der örtlichen Blaskapelle. Die pflegt partnerschaftliche Kontakte nach Frankreich. Zuschuss von der Gemeinde aber gibt’s, so am Donnerstag beschlossen, nur für die Jugend und bei „erkennbar kulturellem Hintergrund“. Daraus addierten sich exakt 137 und aufgerundet eben 140 Euro.