Oberhausen
Die Kunstgruppe A 21 stellt aus

Mehr als 100 Gäste bei der Vernissage des Arbeitskreises in Oberhausen

15.04.2012 | Stand 03.12.2020, 1:36 Uhr

Über mehr als 100 interessierte Vernissagebesucher durfte sich die Oberhausener Kunstgruppe A 21 freuen, die Gemälde, Fotografien, Textilwerke sowie Objektkunst aus Ton und Holz in der Grundschule Oberhausen zeigte - Foto: Hammerl

Oberhausen (DK) Kunst hat viele Gesichter – in Oberhausen hat sie 16. Von A wie Acryl oder Aquarell bis Z wie Zeichnung, hat die Kunstgruppe A 21, der letzte aktive Arbeitskreis der Agenda 21 in Oberhausen, zum fünften Mal in der Grundschule Oberhausen ausgestellt.

16 kreative Hobbykünstler stemmen alle zwei Jahre die aufwendige Aufgabe, interessierten Oberhausenern und Gästen einen Querschnitt ihrer Kunst zu präsentieren, worauf Bürgermeister Fridolin Gößl sehr stolz ist. „Ich freue mich, eine so aktive Kunstgruppe im Ort zu haben“, sagt er auf der Vernissage am Freitagabend, zu der knapp 100 Kunstfreunde gekommen sind. Belohnt werden sie mit großer Vielfalt an sehenswerten Exponaten und dürfen sich an Holzfiguren von Susann und Peter Brenner, an in Motivwahl und Farbgebung völlig unterschiedlichen Fotos von Mini Forster-Hüttlinger und Martina Schwarz, an Tonobjekten von Manuela Schinagl und zahlreichen gemalten Werken erfreuen. Aquarell- und Acrylfraktionen sind am stärksten vertreten. Agnes Reißner zeigt Oberhausener Motive, Claudia Böhm florale Kunstwerke und Antje Schmidt unter anderem kräftige orangerote Blüten vor gelbem Grund. In Acryl bannen Andrea Kaes und Tanja Lehmann ihre Motive. Engel sind Rudi Scheuermeyers bevorzugte Objekte und manchmal bedarf es eines zweiten Blicks, um die Holzplastik als Engel zu identifizieren.

Wer die Stufen der Holztreppe hinaufsteigt, wird mit dem Anblick stolzer Schiffsmodelle von Engelbert Waldmann belohnt, der Dampfer wie Segelschiff gleichermaßen in detailgetreue Miniaturausgaben verwandelt hat, die ihr bewunderndes Publikum finden. Ganz zauberhafte Quilt- und Kreuzsticharbeiten hängen an den Garderobenhaken, fast so, als hätten Schulkinder sie hier vergessen. Nur, dass es sich nicht um übliche Turnbeutel oder sonstige Schulutensilienbehälter handelt, sondern richtige, überwiegend in Pastellfarben gehaltene Kunstwerke, die Lena Tews hier wie zufällig drapiert hat. Quiltarbeiten zeigen auch Marianne Blümel, die einen öffentlichen Geburtstagsglückwunsch von Mini Forster-Hüttlinger entgegennehmen darf, und Monika Holzmayr, deren maschinengenähte Applikationen „Am Meer“ und „Toskana“ Sehnsucht nach Urlaub wecken.

Mit amüsanten Geschichten und Zeichnungen über einen Aufsatzwettbewerb mit dem Thema „Elefanten“ unterhält Hans Seeanner die Ausstellungsbesucher, deren Zwerchfell er zudem noch mit bisher ungeahnten Anekdoten zur Ortsnamenentstehung verwöhnt.

Annemarie Meilinger kann sich das Augenzwinkern nicht verkneifen – sie hat einen goldenen Jubiläumshasen auf Leinwand gebannt, und das Original dazu gleich auf den Rahmen gestellt. Ob der wohl die dreitägige Ausstellung überstehen oder einer Naschkatze zum Opfer fallen wird?

Fast schon kabarettistischen Wert hat Meilingers Einführung in die Ausstellung. Sie stellt „Fast und Slow“ gegenüber, hoffend, dass die vielen Kunstfreunde, die hergefunden haben, auch ein wenig ihrer kostbaren Zeit mitgebracht haben. Zeit, die immer knapper werde, weil sie für lauter unnütze Dinge wie Kochen, Schlafen, Autofahren oder Rasenmähen draufginge. Eingespart werde sie dank Fastfood und Take-away, die es ermöglichten, gleichzeitig zu essen, Auto zu fahren und zu telefonieren. Auch eine Gegenbewegung hat Meilinger ausgemacht. Neben Slowfood und Slow Sports gebe es auch Slow Art, hat sie mit Hilfe ihres superschnellen Oberhausener Internets herausgefunden. Slow Art stammt aus England. Dort müssen Ausstellungsbesucher ein Werk zehn Minuten lang betrachten. „Keine Angst, das müssen Sie hier nicht“ - Meilinger wünscht lieber „viel Vergnügen“ beim Betrachten der Werke. Forster-Hüttlinger führt durchs kurze Vernissageprogramm, stellt die Kunstgruppe kurz vor und kündigt die Musiker Katja Schmidt (Keyboard) und Christine sowie Regina Reißner (beide Klarinette) an, die einige klassische Werke mitgebracht haben.