Neuburg
Im Juli 2015 soll sich ein Traum erfüllen

Jürgen Schenke aus Unterhausen hat seinen Termin für die Ärmelkanaldurchquerung jetzt offiziell

19.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:14 Uhr

In Startposition: Noch trainiert Jürgen Schenke aus Unterhausen am heimischen Donaustrand. Doch der Justizfachwirt hat ein großes Ziel: Er möchte durch den Ärmelkanal schwimmen – unbedingt - Foto: Stengel

Neuburg (DK) Jürgen Schenke ist seinem Lebenstraum einen gewaltigen Schritt näher gekommen: Der Justizfachwirt aus Unterhausen hat sich für die Durchquerung des Ärmelkanals angemeldet und seinen Termin erhalten. Zwischen 9. und 14. Juli 2015 beginnt sein großes Abenteuer.

Diesen Zeitkorridor hat die Channel „Swimming and Piloting Federation“ (CS&PF) dem 48-Jährigen jetzt offiziell zugeteilt. Sein Lotse, der ihn per Schiff auf der 32,31 Kilometer langen Strecke zwischen Dover und Calais begleitet, heißt Neil Streeter. Er macht diesen Job seit über zehn Jahren. „Sein Schiff hat den Namen Suva“, schwärmt Jürgen Schenke mit verklärtem Blick. Die Anmeldung kostet ihn 2500 britische Pfund. Das sind ungefähr 2800 Euro, die er in Raten bezahlen muss. Außerdem muss er vor dem Sprung ins kalte Wasser des Kanals ein ärztliches Attest vorlegen. Die Termine für wagemutige Abenteurer sind sehr gefragt: „Für das Jahr 2013 war praktisch nichts mehr möglich gewesen, 2014 war auch schon fast ausgebucht. Nur für das Jahr 2015 gab es noch ausreichend Auswahl.“ Doch Schenke möchte sich für den großen Moment Zeit lassen, sich akribisch darauf vorbereiten: „Die Aktion bewegt mich auf mehreren Ebenen. Da geht es nicht allein ums Schwimmen. Wenn ich an den Start denke, bekomme ich Gänsehaut“, schildert er seine Empfindungen.

Seit über eineinhalb Jahren lebt der Mann, der sein Geld im Neuburger Amtsgericht verdient, jetzt schon vorwiegend für den Traum vom Ärmelkanal. Am 7. September 2011 habe ihn die Idee von der Durchquerung wie eine Vision in ihren Bann gezogen (DK berichtete). Er entsagte Nikotin und Dickmachern und führt seither ein sportliches Leben. Seinen Fitnessplan arbeiten sein Hausarzt, ein Physiotherapeut und ein Trainer aus. „Anfang Mai bekomme ich einen neuen Ernährungsplan“, erzählt Schenke.

Auch in Sachen Sport ist er tüchtig und stählt sich: Im Oktober sei er in Gerbrunn bei Würzburg beim 24-Stunden-Schwimmen angetreten, im März startete er beim Zwölf-Stunden-Schwimmen im Kelheimer Keldorado, wo er 14 Kilometer ohne Pause geschwommen sei. Am 12. Mai wird man ihn beim Langstreckenschwimmen in einem See in der Nähe von Köln erleben dürfen, wo er weiteren Ärmelkanalschwimmern in spe begegnen wird. Auch für den Berlin-Marathon am 29. September findet sich im Teilnehmerfeld Jürgen Schenke. Regelmäßig macht er Yoga und Krafttraining. Als er im Winter für sechs Wochen mit schwerer Grippe darniederlag, habe ihm der Sport gefehlt – „ich hatte einen echten Durchhänger“.

„Durch die Ärmelkanal-Sache habe ich inzwischen über 20 Leute kennengelernt, die supernett sind“, freut er sich. Des Reglements, dass er nur in Badehose und keinesfalls in schützendem Neopren durch die kühle Wasserstraße schwimmen darf, ist er sich bewusst. Alles andere wird er auf sich zukommen lassen. Fix aber ist seine Begleitung an diesem Tag im Juli 2015: Ehefrau Silke wird dabei sein.