Neuburg (r) Die Tage der Druckerei DuroDruck in Neuburg sind gezählt. Der Betrieb ist gerade dabei, an den neuen Standort in Wellheim umzuziehen. Der Altbau an der Franz-Boecker-Straße steht dann leer und soll vermutlich abgerissen werden. Wohnungsbau an dieser Stelle lehnt die Stadtpolitik jedoch ab.
Der Bauausschuss jedenfalls hat sich in nichtöffentlicher Sitzung einstimmig gegen Wohnungen entschieden, so Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Der Standort bringe wegen der nahen Kfz-Werkstätte (Autohaus Prüller) erhebliche Immissionsschutzprobleme mit sich. Eine Umwandlung des bestehenden Gewerbegebietes in ein Mischgebiet habe man deshalb abgelehnt.
Diese Haltung löst in der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe Hoffmann - seit 1974 Eigentümerin von DuroDruck - Unverständnis aus. "Wir sehen hier eine deutliche Ungleichbehandlung", erklärt Geschäftsführer Karlheinz Schmidt. Er verweist auf den Bau von Reihenhäusern, die vor zwei Jahren direkt nebenan in der Franz-Boecker-Straße entstanden sind.
Dem Antragsteller (Autohaus Prüller) sei damals die Umnutzung in ein Mischgebiet genehmigt worden. Das gleiche Recht wolle man jetzt auch in Anspruch nehmen, so Geschäftsführer Karlheinz Schmidt. Im übrigen hätten sich mittlerweile Bewohner der Neubauten massiv über Geräusche aus dem DuroDruck beschwert.
Immissionen aus dem Druckereibetrieb gehören bald der Vergangenheit an. Im Januar will DuroDruck in Wellheim die volle Produktion anlaufen lassen. Das Unternehmen investiert etwa 3,5 Millionen Euro in den Bau und 1,3 Millionen in Maschinentechnik. Es ist spezialisiert auf Digitaldruck von Etiketten und macht mit 20 Mitarbeitern einen Umsatz von ungefähr vier Millionen Euro. Den Großteil der Aufträge ordert bisher die Firma Sonax, die zur Hoffmann-Gruppe gehört und Autopflegemittel herstellt.
Künftig soll DuroDruck noch mehr externe Aufträge erledigen. Firmenchef Manfred Hoffmann setzt auf Wachstum - und auf Wellheim. Den Standort im Schuttertal hat er wegen des schnellen Internets, des Entgegenkommens der Marktgemeinde und der Partnerschaft im Kieselerdeabbau ausgewählt. Den Stadtpolitikern in Neuburg dagegen hat die Betriebsverlagerung überhaupt nicht gefallen.
