Neuburg
Zehn Jahre Stadtmuseum

Saisonstart im Weveldhaus mit Rückblick auf 30 Sonderausstellungen

16.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:32 Uhr

Ob schwebende Geigen oder Hochzeitsportraits eines Neuburger Bürgermeisters: Stadtmuseums-Leiter Michael Teichmann fiebert dem Saisonstart am kommenden Samstag entgegen. - Foto: Schanz

Neuburg (DK) Wenn das Weveldhaus am kommenden Samstag in die neue Saison startet, dann feiern Michael Teichmann und sein Team zehn Jahre Stadtmuseum – mit einem Rückblick auf über 30 Sonderausstellungen: von der altertümlichen Mausefalle bis zum historischen Wertpapier.

Um ein Haar hätte ein großes Unglück die Eröffnung vor zehn Jahren überschattet. Wie ein Damoklesschwert hing ein schmiedeeisernes Wirtshausschild „Zum goldenen Karpfen“ über den Köpfen der ersten Besucher des Stadtmuseums. Während der Festrede krachte das schwere Exponat aus dem 18. Jahrhundert plötzlich auf den Boden – dass es niemanden erschlagen hat, sahen die Gäste damals unisono als großes Glück im Unglück an.

Auf eine so spektakuläre Eröffnung kann der heutige Museumsleiter Michael Teichmann am Samstag gerne verzichten. Ob es eine Sicherheitsmaßnahme ist? An den Decken hat er nichts aufgehängt, nur eine zierliche Geige baumelt an einem Faden in einer Vitrine, zusammen mit einer Trommel und einem Bauernbass: Die ersten Exponate der neu gestalteten Dauerausstellung im zweiten Stock.

„Wir haben das zehnjährige Jubiläum zum Anlass genommen, etwas Besonderes zu machen“, sagt Teichmann. Nachdem die Sonderausstellung zum Ersten Weltkrieg ausgelaufen ist, hat man die Dauerausstellung mit neuen Akzenten bedacht. Der Schenkung eines Urenkels ist es zu verdanken, dass zwei edle Hochzeitsportraits des ehemaligen Bürgermeisters (1831-1857) Josef Weber mit Gattin Babette (Frauenhofer) die Gäste begrüßen. Ein militärischer Ausgehrock Paul Winters zeigt, dass erstarktes Bürgertum und selbstbewusstes Soldatentum in jener Zeit eng verknüpft waren. Kenner des Stadtmuseums werden viele alte Stücke wiederfinden, aber auch neue.

Zusätzlich dazu haben Teichmann und sein Team eine Sonderschau kreiert, die auf zehn Jahre Museumsgeschichte zurückblickt und damit natürlich auch auf die Arbeit der ehemaligen Leiterin Barbara Höglmeier. „Es gab über 30 Sonderausstellungen in den zehn Jahren“, hebt deren Nachfolger hervor. Dementsprechend schwer fiel die Auswahl der Stücke, die man wieder zeigen wird. Seltsame Mausefallen, ein altertümlicher Vogelkäfig, christliche Votivmodeln oder „begehrtes Altpapier“, sprich historische Wertpapiere, haben es in die Vitrinen geschafft.

Ein einladender Eingangsbereich, neue Werbebanner und eine sanfte Schönheitskur für das Weveldhaus: „Nach zehn Jahren ist vieles – ich will nicht sagen veraltet, aber muss doch gemacht werden“, erklärt Teichmann mit Blick auf sein Jahresbudget „unter 10 000 Euro“. Für die Restaurierung der Rahmen für die Hochzeitsportraits und weitere kleinere Maßnahmen sucht er noch nach Sponsoren.

Saisonstart im Neuburger Stadtmuseum ist am kommenden Samstag, 21. März, um 11 Uhr im Weveldhaus am Karlsplatz. Weitere Infos gibt es im Internet unter der Adresse www.stadtmuseum-neuburg.de.