Neuburg
Schneetreiben und Glühweinduft

Tausende Besucher genießen den Christkindlmarkt - Fieranten ziehen durchwachsene Zwischenbilanz

10.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Foto: Sebastian Schanz

Neuburg (DK) Eine Eröffnung mit Puderzucker, ein trockener Bummel-Samstag und ein Sonntag im Schneegestöber: Der Christkindlmarkt war am Wochenende geprägt von den Spielarten des Wetters. Tausende Besucher genossen das Flair auf dem Markt. Nicht alle Fieranten waren zufrieden.

Am Sonntag entwickelte sich der Bummel über den stimmungsvollen Christkindlmarkt zu einem echten Schneegestöber. Den Kindern auf dem Weihnachts-Karussell wehten die kalten Flocken ins Gesicht, die Eltern wärmten ihre Hände an den Lagerfeuern. Eine dicke Schneeschicht bedeckte die Stände der Fieranten.

Nicht alle waren zufrieden. "Im Vergleich zum vergangenen Jahr war am ersten Wochenende weniger los", sagte Jana Schweitzer, die ihre Kuscheldecken im Neuburger Schloss anbot. "Vielleicht sind die Menschen beim ersten Schnee gleich in die Alpen zum Skifahren gebrummt." Anita Kerner sah es ähnlich: "Der Freitag war bitter, der Samstag war nicht schlecht, der Sonntag war fürs Wetter ok", berichtete sie zwischen ihren Stoffen und Christbaumkugeln. "Aber es war an diesem Wochenende nie so wie 2016, als hier die Leute durchgeschoben wurden." Die Stimmung und die Organisation seien aber wieder sehr gut, erklärte Schweitzer.

Die Veranstalter vom Neuburger Verkehrsverein mussten auch heuer wieder das Manko verkraften, die lange angestrebte Verknüpfung zwischen Karlsplatz und Schlosshof nicht zu schließen. Die Amalienstraße blieb ohne Stände - so waren es genau genommen zwei Märkte.

Beide entwickelten freilich auch jeweils eine ganz eigene Atmosphäre. Das Schloss als charmantes Advents-Kaufhaus in historischen Mauern plus Ableger der Wichtelhütte und der Karlsplatz als Klassiker der Neuburger Weihnacht plus Werkstatt der Künstler. Dort zählten die Praktikantinnen vom Kulturamt jeden Besucher auf Strichzetteln. Fast 1200 am Freitag, über 3000 am Samstag und 2000 am Sonntag, berichtete Sarah Bierwagen pflichtbewusst, während um sie herum die Handwerker filigrane Scherenschnitte anfertigten oder stabile Körbe flochten.

Nach diesem Wochenende freuen sich jedenfalls Besucher und Fieranten auf Teil zwei in einer Woche.