Neuburg
Viel mehr als ein Schülerkonzert

Nachwuchs der Musikschule begeistert das Zuhörer mit viel Talent und schwungvollen Darbietungen

22.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:05 Uhr

Klangvolle Darbietung: Das Filmmusikensemble brachte das Publikum mit "Arrival of the Birds" bestens in Stimmung für den ersten Programmteil des Konzerts der Musikschüler, der aus Klassik, Filmmusik und Jazz bestand. - Fotos: Hammerl

Neuburg (DK) Ein Konzertereignis nicht nur für Eltern und Verwandte ist das Jahreskonzert der Musikschule Neuburg. Die Freude an der Musik ist beidseitig groß - bei den mehr als 100 Akteuren beider Konzerte samt ihren 17 Lehrern ebenso wie beim Publikum.

Diese Freude hat ein facettenreiches Programm aus Klassik und Pop zu hören bekommen. Nach dem veritablen Auftakt mit dem Filmmusikensemble und "Arrival of the Birds" wechseln sich im Klassikteil weitere sieben Ensembles und fünf Solisten beziehungsweise Duos ab. Die Werke reichen von Joseph Haydns "Sonate D-Dur XVI", für die Mia Hopfner am Klavier Bravorufe erhält, Georg Philipp Telemanns lebhaftes "Rondeau und Rigaudon C-Dur" des Blockflötenquintetts unter Leitung von Nicola Kloss, Wolfgang Amadeus Mozarts "Divertimento, I. Allegro" vom Streicherensemble, das Magdalena Hübner mit Verve dirigiert, bis zu den gewaltigen Klängen der Big Band, mit der Oliver Wasilesku die Konzertbesucher schwungvoll in die Pause entlässt, beseelt von "Fly Me To The Moon", dem "St. Louis Blues" und "September". Nicht zu vergessen die jubilierenden Töne des Querflötenquartetts mit "Menuett und Trio G-Dur" von Anton Reicha, den eingängigen "Samba Brasileiro" von Noppo Heines Gitarrenensemble, das mit schnellen Wechseln zwischen Rhythmus und melodiösen Partien besticht, die mitreißenden irischen Traditionals der Greenhorns um Manuel Wasilesku, und das ungarische Kinderlied "Topfen. Der Zigeuner kaut" des ungarischen Komponisten Zoltán Kodalý von Flautissimo (Leitung Nicola Kloss).

Begeistert feiert das Publikum die Solisten, die durch die Bank beeindruckende Leistungen zeigen und entsprechend mit Applaus und Bravorufen bedacht werden - Helena Beck (Geige) für den gefühlvollen "Walzer aus Krieg und Frieden" von Sergej Prokofieff, begleitet von Sophie Dachs am Klavier, Christoph Böhm (Trompete) für die moderne "Slawische Fantasie" von Carl Höhne, Franziska Hübner und Bianca Waldau für das Gitarrenduo "Toccata For A Wild Old Lady" und Florentin Gaßner, dessen Finger für Franz Schuberts "Impromptu Op. 90, Nr. 2" wieselflink über die Tasten des Steinways fliegen.

Unglaublich, mit welchem Selbstbewusstsein, unbekümmert und scheinbar lampenfieberfrei die jungen Musiker ihr veritables Können beweisen. Das gilt für die Akteure des klassischen Teils, fast noch mehr aber für die zehn Sängerinnen, die unterstützt vom Popchor unter Regie von Lucie Schafferhans, Streichern und den MSN Allstars, das kleine Neuburger Theater in eine Beatles-Arena verwandeln. Unter dem Motto "Get Back to the Beatles" interpretieren sie neun bekannte Songs von Paul McCartney und John Lennon - mal fetzig Lisa Moosheimer, Lisa Zell und Lucie Schafferhans mit "Get back", mal gefühlvoll-melancholisch wie der Popchor in "Eleanor Rigby". Geburtstagskind Anja Völler (Gesang und Klavier) imponiert mit "Yesterday", Zell, Moosheimer und Veronika Blei fordern "Help", Sophie Stolte, Pauline Georgiev und Paula Kerl beeindrucken je mit einem Solo und am Ende steht Lennons "Imagine" mit der jungen Annalena Schwegler und Abora de Klerk. Ein sehnsüchtiges Lied, mehr als 45 Jahre alt und doch aktueller denn je. "Das haben wir nicht zufällig ausgewählt", sagt Oliver Wasilesku. Wer Nachrichten schaue, bekomme das Gefühl, "der Mann hatte nicht ganz Unrecht". Dem hat das Publikum nur noch kräftigen Schlussapplaus und Stehende Ovationen hinzuzufügen, nachdem die Musiker als Zugabe noch einmal "Imagine" angespielt haben.

Am Nachmittag hatten die Schüler der Früherziehung sowie jüngere Musikschüler ebenfalls ihr Können im Stadttheater gezeigt.