Neuburg
Neuer Radweg im historischen Graben

In den Sommerferien wird gebaut Verwaltung will Straßenanalyse von "Eagle Eye"

28.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:38 Uhr

Der Neuburger Stadtgraben gilt als Denkmal und wird nicht verbaut. Heuer soll allerdings an der Hangseite (links) ein durchgehender Radweg mit Rampe entstehen. Man kann dann stufenfrei vom Wolfgang-Wilhelm-Platz bis zur Stadtbergauffahrt gelangen. - Foto: r

Neuburg (r) Der historische Stadtgraben soll "durchlässiger" werden: Die Stadt lässt heuer einen 200 Meter langen Radweg vom Seminar bis zur Stadtbergauffahrt bauen. Schüler insbesondere des Descartes-Gymnasiums erreichen dann schneller und sicherer die Innenstadt.

Der Stadtrat einigte sich jetzt auf eine Variante mit 6,5 Prozent Steigung auf der vorgesehenen Rampe am Kinderspielplatz. Damit ist die Auffahrt für Rollstuhlfahrer benutzbar,die ursprüngliche Planung hatte zehn Prozent Steigung vorgesehen.

Das Radweg soll heuer voraussichtlich in den Sommerferien gebaut werden. "Das ist zumindest vorgesehen, allerdings muss das Bauamt eine Vielzahl von Projekten realisieren", so Bürgermeister Rüdiger Vogt. Das vor Jahren diskutierte Parkdeck ist zu den Akten gelegt worden. Nachdem der Untergrund zwölf Meter tiefe Bohrpfähle erfordern würde, "entstehen immense Kosten", so Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Außerdem haben die Denkmalschützer den Stadtgraben mit der alten Festungsmauer für tabu erklärt.

Die Bauverwaltung wünscht sich eine Art Kataster mit einer Zustandsbeschreibung der städtischen Straßen. Eine Erfassung mit dem System der Berliner Firma "Eagle Eye" würde die Arbeit erleichtern und den Sanierungsbedarf deutlich vorgeben, so Amtsleiterin Carmen Niggemeyer. Damit könne man fehlende personellen Kapazitäten in der Verwaltung ausgleichen. Die Marktgemeinde Rennertshofen habe sich für eine derartige Bestandsaufnahme mit GPS und Kameras entschieden. Nachdem aber dort 40 000 Euro Kosten anfallen, muss die Stadt Neuburg für ihr Straßennetz mit einem deutlich höheren Betrag rechnen. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling will die Straßenschäden dagegen per Augenschein feststellen, "außerdem kann sich hier jeder Stadtrat einbringen."

Für CSU-Stadträtin Elfriede Müller ist der Bauhof ausgelastet "und nicht in der Lage, ein Straßenkataster zu erstellen." Auch Finanzreferent Rüdiger Vogt setzte sich heftig für eine Kamera-Erfassung nach dem System "Eagle Eye" ein. Das Ergebnis bringe den Stadträten und der Verwaltung langfristig Klarheit, so der stellvertretende Bürgermeister. Das Plenum einigte sich darauf, Angebote von Fachfirmen einzuholen.

Es werde immer behauptet, die Stadt Neuburg tue zu wenig für ihre Straßen, so OB Bernhard Gmehling, "wir sind hier keineswegs schlechter als andere Städte." Heuer stünden insgesamt 1,6 Millionen Euro im Haushalt für Straßensanierungen.