Neuburg
Und als Zugabe noch den "Antwortbeanrufer"

Kabarettist Wolfgang Krebs gefällt vor allem in seiner Paraderolle als Edmund Stoiber

19.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:42 Uhr

Ob als Wolfgang Krebs oder Edmund Stoiber, der Kabarettist erfüllte im Anschluss an die Vorstellung liebenswürdig Autogrammwünsche - Foto: Hora

Neuburg (hra) Am Samstagabend gastierte der bekannte bayerische Kabarettist Wolfgang Krebs im Neuburger Kolpinghaus. In seinem aktuellen Programm „Drei Mann in einem Dings“ brillierte Krebs in unterschiedlichen Rollen. Vor allem mit seinen Parodien auf Edmund Stoiber, Günther Beckstein und Horst Seehofer begeisterte Wolfgang Krebs die rund 250 Zuschauer und sorgte für viele Lachsalven.

Krebs wurde vor allem als Double des langjährigen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber berühmt. Auf dem Abensberger Gillamoos füllte Krebs als Stoiber ein großes Festzelt und stellte so die eigentlichen Redner in den anderen Zelten in den Schatten.

Hinter dem neuen Programm verbirgt sich das Kreuzfahrerschiff MS Wolfratshausen, das mit Leichtmatrosen für die CSU auf Wahlfang geht. „Sie werden mehr über die CSU erfahren als ihnen lieb ist“, so Krebs. So tauchte ein Tondokument auf, das beweist, dass die Herren Stoiber, Beckstein und Seehofer schon gemeinsam in den CSU-Kindergarten gingen.

Als Horst Seehofer hatte Krebs in Neuburg ja quasi ein Heimspiel, kommt der Ministerpräsident und Interims-Bundespräsident doch aus Gerolfing. Untermauert von dem einmalig gut imitierten Lachen Seehofers wurde von „kompromisslosem Zick-Zack-Kurs“, „in der CSU und auf hoher See sind sie in Seehofers Hand“ und „wir in Bayern haben die Amigos erfunden“ gesprochen. Seehofers glückloser Vorgänger Günther Beckstein war „froh, kein Misterpräsent mehr zu sein“. Er könne jetzt wieder soviel Bier trinken, wie er will und seine Frau Marga kann anziehen, was ihr gefällt. Aber nicht nur ehemalige oder der amtierende Ministerpräsident traten in Neuburg auf, nein auch der notorisch erfolglose Schlagersänger Meggy Montana aus dem Allgäu, die frühere Starkbierkönigin Waldemarie Wammerl und der CSU-Ortsvorsitzende Schorsch. Zudem hatte der SPD-Kandidat für den Landesvater ab 2013, Münchens OB Christian Ude, ein Gastspiel – als Handpuppe.

Obwohl es auch dafür viel Beifall gab, bleibt Edmund Stoiber die unbestrittene Paraderolle von Wolfgang Krebs. Er sieht dem „Landesvater der Herzen“ nicht nur ähnlich, er spricht auch fast genauso – genauso kurios. „Stoiber wird immer wieder veräppelt, nur weil er sich zwei bis drei Mal im Satz minimal verspricht“: Da wird aus dem Weißen Haus in Washington schnell mal ein Waisenhaus, aus Seehofer Seeheimer, aus erneuerbaren Energien besteuerbare Blasphemien, aus dem Flughafen Franz-Josef-Strauß der Flugvogel Franz-Josef-Stoiber oder aus Neuburg an der Donau Donburg an der Neuer. Stoiber will die „Stimmung zum Überschwappen bringen“ und das „ohne Mund vor dem Blatt“. Diese Verdrehungen sind genial. Wie merkte Krebs so treffend an: „Sortieren Sie das selber“.

Der Lohn für seinen gelungenen Auftritt war langanhaltender Applaus. In der erklatschten Zugabe besprach Krebs dann als Edmund Stoiber noch den Antwortbeanrufer.

Nach seinem umjubelten Auftritt erfüllte Krebs noch gerne und liebenswürdig die zahlreichen Autogrammwünsche. Ein echter Star zum Anfassen eben.