Neuburg
Tuberkulose ist noch ein Thema

Gesundheitsamt macht auf die Krankheit aufmerksam

23.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr

Neuburg (DK) Tuberkulose - gibt es die heute überhaupt noch? Ja, darauf macht das Gesundheitsamt im Landkreis am Welttuberkulosetag am 24. März aufmerksam. Auch heutzutage sterben Menschen im Landkreis an der Krankheit.

24. März: Das ist der Tag, an dem Robert Koch im Jahre 1882 seinen Vortrag über die Entdeckung des Tuberkulose-Erregers hielt. 136 Jahre später ist Tuberkulose mit fast 1,7 Millionen Todesfällen weltweit die am häufigsten zum Tode führende Infektionskrankheit. 2016 erkrankten geschätzt 10,4 Millionen Menschen. Tuberkulose wird in den meisten Fällen als so genannte Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen und befällt meistens die Lunge, kann aber auch alle anderen Organe betreffen.

Die Tuberkulose ist mit speziellen Antibiotika innerhalb von sechs bis acht Monaten heilbar. Während es in den letzten Jahren Fortschritte bei der Diagnose der Tuberkulose durch neuartige Immuntests gab, sind die heute gängigen Tuberkulosemedikamente über 40 Jahre alt. Zurzeit wird mit Nachdruck an der Entwicklung neuer Tuberkulosemedikamente und einer wirksamen Impfung gearbeitet. Besonders problematisch sind die sich immer mehr ausbreitenden resistenten Tuberkulosebakterien, gegen welche die bisher sehr erfolgreichen und gut verträglichen Medikamente nicht mehr wirksam sind. Durch unregelmäßige Medikamenteneinnahme, eine zu kurze Behandlungsdauer oder falsche Therapieschemata werden solche resistenten Keime gezüchtet.

Die Tuberkulosebekämpfung im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist Aufgabe des Gesundheitsamtes. Dabei gilt es, vorrangig die Weiterverbreitung der Tuberkulose durch Unterbrechung der Infektionskette zu verhindern. Kontaktpersonen von ansteckenden Tuberkuloseerkrankten werden mittels Bluttest oder Röntgenaufnahmen untersucht. Dadurch können infizierte Personen frühzeitig entdeckt und der notwendigen Behandlung zugeführt werden. Im Frühstadium ist der Tuberkulosepatient noch nicht ansteckend und die Behandlung unkompliziert. Später, wenn die Erkrankung soweit fortgeschritten ist, dass Ansteckungsgefahr für die Umgebung besteht, muss die Behandlung im Krankenhaus erfolgen.

Im Zeitraum von 2013 bis 2017 sind auch im Zuge der Flüchtlingswelle im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen insgesamt 29 Tuberkulose-Erkrankungen aufgezeichnet, davon endeten zwei tödlich.

 

Die Statistik zu den Tuberkuloseerkrankungen im Landkreis ist online abrufbar unter www.neuburg-schrobenhausen.de/Aktuell. Für Fragen zu Tuberkulose steht das Gesundheitsamt unter Telefon (08431) 575 12 zur Verfügung.